Tauben fliegen auf

Melinda Nadj Abonji

Grenzgänge – Hoyerswerdaer Gespräche mit Melinda Nadj Abonji, Zürich, Moderation Mirko Schwanitz. 
Am Freitag, 08. Mai 2015, 19 Uhr  setzt der Hoyerswerdaer Kunstverein im Schloss Hoyerswerda unter dem Titel „Grenzgänger 2“ die Hoyerswerdaer Gespräche mit Schriftstellern aus unseren Nachbarländern fort. Sie stellen ihre neusten Bücher vor, erzählen von ihrer Heimat und beantworten Fragen, die uns gemeinsam bewegen. Melinda Nadj Abonji, Schriftstellerin, Musikerin - Gesang und Geige –, kommt aus Zürich, für Ihr Buch „Tauben fliegen auf“ erhielt sie 2010 den Deutschen Buchpreis und den Schweizer Buchpreis. Geboren in der Region Becej in einer Familie der ungarischen Minderheit in Jugoslawien (heute Serbien), 1973 wanderten die Eltern mit ihren Kindern in die Schweiz aus. Dort besuchte Melinda Nadj Abonjii die Schule, studierte in der Universität Zürich und erhielt das Schweizer Bürgerrecht. Von früh an folgt sie beiden Künsten, Musik und Schreiben. Sie erzählt: „Ich arbeite viel mit dem Ohr“. Ihre Texte nehmen den Leser gefangen, sie folgen gleichsam leisen Melodien. Ihre Romane fügt sie einem Mosaik gleich aus Geschichten zueinander, von denen jede eigene Klänge beiträgt. Da ersteht die Vojvodina mit ihren zahlreichen Völkern ersteht in dörfliche Szenen, bei Familienfeiern, in liebevoller Zuneigung und dem Abschied von „Mamika“ (Großmutter) und deren Sorge um die nachfolgenden Generationen, Gefühl und Sehnsucht tragen den Text, die Dichterin bekennt: „ Der musikalische Anteil an meinen literarischen Texten bringt das Geschrieben erst zum Klingen.“ Die große Einheit von Zeit und Raum bleibt erhalten: Der Krieg und die Stalinzeit, deren Arbeits-Lager, die Zerstörungen der bäuerlichen Landwirtschaft, der Mythos und der Tod Titos, die Turbulenzen jüngster Zeit leuchten als Hintergrund kurz auf, sind bei der Autorin Teil menschlicher Schickale. Die neue Heimat wird entdeckt, die Schwierigkeiten des Eingewöhnens nicht verschwiegen, auch nicht latentes Mißtrauen gegenüber den Fremden, dem auf verschiedene Weise zu begegnen ist, aber Verständnis beider Seiten erfordert. Drei Sprachen folgt Melinda Nadj Abonji: „Heute ist das Zürichdeutsche meine mündliche Sprache, die Familiensprache ist Ungarisch geblieben, und das Hochdeutsche ist so eine Art Kunstsprache. Auf diesen drei Ebenen spielt sich mein Leben ab.“ Dem Erzählen, dem Lesen dieser Schriftstellerin zu folgen, schenkt unvergessliches Erleben. Dazu laden wir Sie, Ihre Partner und Freunde herzlich ein. Diese Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt. Schirmherr ist Oberbürgermeister Stefan Skora. Martin Schmidt

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