Die unendliche Vielfalt des Musizierens


014Der Dudelsack lädt Gäste ein, war das Motto des Abends, der als „Sorbische Dudelsackmelodien“ innerhalb der 57. Hoyerswerdaer Musikfesttage angekündigt wurde. Es erklang ein so nie gehörtes Lob auf die Musik.
Die Spielvereinigung „Dudelsack & Freunde“ vom Sorbischen Nationalensemble Bautzen hatte zur Musik der Lausitz weiterte Musiker eingeladen, mit vergleichbaren Instrumenten und typischen Melodien aus ihrer Region. Ein ganz neues Hörerlebnis stellt sich ein, wenn Dudelsack, Violine, Alphorn, slowakische Hirtenflöte und eine Gitarre miteinander oder nacheinander um die Wette musizieren. Gegen die Lautstärke des Dudelsacks, in der Lausitz auch Sackpfeife genannt, hatten es die anderen Instrumente schwer, sich Gehör zu verschaffen. Doch dank der ausgewogenen Arrangements, die beinahe durchgängig auch die Handschrift des Dudelsackspielers Andreas Hentschel tragen, entstanden ausgewogene Melodien, in deren Komposition auch die jeweiligen Solisten einbezogen waren. Wer hätte so ein stimmiges Konzert erwartet?
Mit der Violine war Lubina Sauer aus Bautzen zu hören, Jaroslav Pukač und Ludovit Matiaško aus der Slowakei spielten Fujara (Hirtenflöte) und Maultrommel, der Schweizer Bernd Muschner blies das Alphorn und Valentin Dimov (Bautzen) begleitete auf der Gitarre. Allesamt Koryphäen auf ihrem Instrument.
Bei den einzelnen Arrangements kommuniziert der Dudelsack in unterschiedlichen Grundstimmungen jeweils mit Gitarre oder Fujara und Gesang, mit Violine oder Alphorn, alles wie aus einem Guss. Das steigerte sich, wenn alle Instrumente gemeinsam musizierten, ein Sound, der laut Moderatorin, Manuela Kuschke, erst- und einmalig hier und heute zu hören ist. Sie begleitete das Publikum gekonnt auf einer musikalischen Reise durch Europa, von der Lausitz in die Slowakei, nach Schottland und in die Schweiz. Und so wurde die Reise mit der Europahymne, dem Te Deum von Antoine Charpentier, gespielt von Dudelsack und Alphorn, zu einem der Höhepunkte des Abends. So noch nie gehört, aber faszinierend in diesem einmaligen Klang.
Das steigerte sich, als alle Instrumente gemeinsam Sorbische Volksweisen intonierten, bei denen das Publikum gern mitgetanzt hätte, oder sich begeistert im Rhythmus bewegte zu einem Medley der Popmusik - Über sieben Brücken, Only you und Super Trouper.
Das Schlusslied Amazing Grace übertrifft das Vorherige noch einmal, die Melodie wird an alle Instrumenten weiter gereicht, einmal beginnen die Fugaras, einmal der Dudelsack, dazu kommt die Saal füllende, sonore Stimme von Jaroslav Pukač. Das Publikum hätte sich endlose Wiederholungen dieser wunderbaren Melodie in dieser einzigartigen Instrumentierung gewünscht.

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Mit freundlciher Genehmigung von Sächsiche Zeitung, Hoyerswerdaer Tageblatt.

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