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Ein Vortrag von Christine Neudeck zum Leben Friedrich Wilhelm I., das Jochen Klepper in seinem Roman "Der Vater" akribisch erforscht.
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- Geschrieben von: Christine Neudeck
Friedrich Wilhelm I. - König in Preußen und Christ?
Ein Vortrag von Christine Neudeck am Dienstag, dem 08. Oktober 2024, 15:00 Uhr, im Martin-Luther-King-Haus, Hoyerswerda Neustadt, Bonhoefferstraße.
Friedrich Wilhelm I. ist als Soldatenkönig in die Geschichte eingegangen, obwohl er einen Krieg beendete und während seiner Regierungszeit von 27 Jahren keinen weiteren führte. Er gerät in der Zeit der Regentschaft seines Sohnes, Friedrich des Großen, in Missachtung und letztendlich in Vergessenheit.
Der Schriftsteller Jochen Klepper geht dem Leben des Preußenkönigs in seinem 1937 veröffentlichten Buch "Der Vater" akribisch nach. Friedrich Wilhelm ist ein König, der nach eigenem Verständnis nicht von Gottes Gnaden regiert, sondern als ein König, der „Tag und Nacht“ einen Auftrag zu erfüllen hat, ein König, dem am Ende Rechenschaft abverlangt wird.
Davon wird zu hören sein und auch, warum Jochen Klepper Friedrich Wilhelm I. trotz aller Widersprüche im politischen und privaten Handeln einen Christen nennt. Und, warum man heute beginnt, das Leben dieses Königs neu zu beurteilen. Herzliche Einladung
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Erich Busse, Dresden, berichtet im Martin-Luther-King-Haus über Bildwelt und Geisteshaltung von Caspar David Friedrich
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- Geschrieben von: Christine Neudeck
Gottes Welt und unsere Welt - ein Ausflug zu Caspar David Friedrich
Am Dienstag, dem 5. November 2024, 17:30 Uhr, laden wir ins Martin-Luther-King-Haus Hoyerswerda ein.
Erich Busse, Pfarrer aus Dresden, wird in gewohnter Weise über die Stimmung in den Bildern von Caspar David Friedrich berichten, aber auch über deren theologische und politische Aspekte. Und das ganz aktuell nach dem Besuch der Ausstellungen in Dresden, anlässlich des 250. Geburtstages des Malers. Er wird zeigen, dass CDF nicht nur „der berühmte Landschaftsmaler“ war, sondern, dass eine konkrete Meinung zu Kirche und Politik seiner Zeit in seinen Bildern ebenso zu finden ist wie die Romantik. Die Zeit der Romantik war eine Zeit neuer Ideen und Lebensformen, das sich bei Novalis so liest: „Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn gebe, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein, so romantisiere ich es.“ Und das begegnet uns in den Bildern von Caspar David Friedrich so wohltuend, fast überirdisch und gleichzeitig sehr real.
Herzliche Einladung zu diesem spannenden Abend. Christine Neudeck
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Die Oberlausitz von oben, ein Vortrag von Dr. Heynowski, Landesamt für Archäologie.
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- Geschrieben von: Christine Neudeck
Ein Perspektivwechsel bei der Bewahrung von archäologischen Denkmälern
Dr. Ronald Heynowski, Landesamt für Archäologie Dresden, lädt zu einem Perspektivwechsel ein. Perspektivwechsel in zweierlei Hinsicht, zum einen verlassen wir den festen Boden unter den Füßen und betrachten die Oberlausitz von oben, vom Flugzeug aus, und suchen nach archäologischen Spuren, zum anderen sehen wir die Vergangenheit unserer Region mit neuen Augen, vor allem, was die Bewahrung dieser Spuren betrifft.
Systematisch gesammelt werden archäologische Artefakte in unserer Region seit etwa 120 Jahren, die oft durch Zufall gefunden und ausgegraben wurden und nun in Museen zu bewundern sind. Heute aber will man so viel als möglich am authentischen Fundort belassen.
Mit dem Überfliegen der Landschaft, in einer Höhe von etwa 300 bis 400 m über dem Gelände, werden mögliche Fundstätten systematisch erforscht. Im Frühjahr zu Beginn der Vegetation und im Winter, wenn das Blattwerk nicht stört, sind die Umrisse früher Siedlungen und Gräberfelder am besten zu erkennen. Felder mit Getreideanbau zeigen unterschiedliche Färbungen, welche auf Jahrtausend alte Erdbewegungen hindeuten können oder auch auf verbliebene Holzreste oder Mauern im Boden.
Dr.Heynowski beginnt den Rundflug als Kameramann in einem Ultraleichtflugzeug über Hoyerswerda. Die Zuhörer können nun in der Oberlausitz Spuren sehen, die vom Leben zeugen, dass ab 3500 Jahre v. Chr. hier nachweisbar ist. Aus Stein-und Bronzezeit sind das Gräberfelder und Siedlungen der Lausitzer Kultur, aus vorrömischer Zeit Wohnanlagen und Befestigungen, desweiteren Anlagen zur Verhüttung von Kupfer- und Eisenerz. Aus slawischer Zeit des frühen Mittelalters ist eine Vielzahl von sogenannten Schanzen erhalten, die von oben sehr markant bis heute zu sehen sind. Da diese häufig mit Bäumen überwachsen sind, fertigt man aufwendig Geländeprofile an, die den genauen Verlauf der Wälle und Zugänge zeigen.
Ein toller Blick von oben auf die wichtigsten Städte er Oberlausitz, auf Bautzen, Kamenz, Löbau, Zittau und Görlitz ist ebenso spannend wie der Blick auf unsere Heimatstadt Hoyerswerda, wo dann der Vortrag am Flugplatz Nardt endet. Und hier zeigt sich beim Blick aus der Luft durch unterschiedliche Färbung im Rasen das ehemalige Lager Elsterhorst als kompletter Grundriss vieler Baracken ab. Dieses Lager diente während des zweiten Weltkrieges und danach als Kriegsgefangenenlager, als Quarantäneleger und zur Unterbringung der sogenannten Umsiedler, in einer Größenordnung von 20.000 Menschen.
Dr. Heynowski betont, dass die Luftbildarchäologie vorrangig der Erfassung und Kartierung der vorzeitlichen Besiedlung dient, komplette Ausgrabungen werden nur noch im Vorfeld von Tagebauen oder von größeren Bauvorhaben getätigt. Während noch vor 50 Jahren die Vorfelder neuer Tagebaue Flächen deckend abgegangen werden mussten, bevor der Bagger kam, kann man das heute bequem aus der Luft erledigen. Alles in allem, ein spannender Abend und ein herzlicher Dank an Dr. Heynowski.
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Dr. Siegfried Scholz - ein Nachruf
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- Geschrieben von: Christine Neudeck
Wir trauern um Dr. Siegfried Scholz
Am 11. September 2024 verstarb Dr. Siegfried Scholz in Hoyerswerda. Er hat, wie viele seiner Generation, die Kriegs- und Nachkriegsjahre des zweiten Weltkrieges sehr schmerzhaft erlebt. Geboren wurde er am 3. November 1935 in Steinau an der der Oder, dem heutigen Ścinawa. Anfang 1945 flieht die Mutter mit ihm und seinen Geschwistern über Dresden nach Karlsbad und muss wieder zurück. 1946 folgt die Vertreibung, die neue Heimat wird Zabeltitz. Nach verspäteter Schulbildung und Abitur studierte Siegfried Scholz an der Bergakademie Freiberg und erlangte die Doktorwürde.
Seine Arbeitsstelle wurde die Forschung im Braunkohlenkombinat Senftenberg, seine neue Heimat wird Hoyerswerda, in der er mit Ehefrau Ingrid bis zum Schluss lebte, seine Kinder Bodo und Beate wuchsen hier auf. In all den Jahren engagierte sich Siegfried Scholz neben seiner beruflichen Tätigkeit in kulturellen Gremien der Stadt, besonders im Freundeskreis für Kunst und Literatur, dem späteren Hoyerswerdaer Kunstverein. Ihn begeisterten Theaterbesuche in Senftenberg und Berlin, er erfreute sich an Büchern über die Geschichte Preußens und Österreichs. „Winterbergs letze Reise“ von Jaroslav Rudiš lag ihm besonders am Herzen. Hier ist immer wieder der Satz zu lesen: „The beautiful landscape of battlefields, cemetries and ruins.“ – Die schöne Landschaft der Schlachtfelder, der Friedhöfe und Ruinen - wo der Mensch immer erst danach etwas begreift, wenn überhaupt. Darüber ließ sich lange mit ihm debattieren.
So verlieren alle, die ihn kannten, mit ihm einen wertvollen, gebildeten Menschen und ausgezeichneten Gesprächspartner. Man wird ihn vermissen.
Die Beisetzung findet am 10. Oktober, 12:30 Uhr, auf dem Waldfriedhof Kühnicht statt.
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