Reimann-Spaziergang vermittelt Hoyerswerdaer Geschichte

Mit den Gästen aus Dresden und Leipzig zum Brigitte-Reimann-SpaziergangSechs literaturinteressierte Gäste aus Dresden und Leipzig entdeckten am Wochenende beim Brigitte-Reimann-Spaziergang des Kunstvereins ein Stück Geschichte von Hoyerswerda- Neustadt. 
Sie ließen sich von Vereinsmitgliedern in die 1960er Jahre entführen, die diese teilweise mit Brigitte Reimann hier erlebt hatten. Der Kunstvereinsvorsitzende Martin Schmidt und seine Frau Helene sind solche Zeitzeugen die berichteten, wie die Autorin für die Stadt Kommunikationsräume und kulturelle Einrichtungen erkämpft hatte. Helene Schmidt und Angela Potowski lasen Brigitte Reimanns Texte, die ihre Sicht auf Hoyerswerda wiedergaben. Die vom Kunstverein betriebene Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte im Wohnkomplex I stellte schließlich eine Zwei-Raum-Wohnung vor, die der vom Autorenehepaar Reimann/Pitschmann bewohnten baulich gleicht. Dort werden alle Werke von Brigitte Reimann und ihre Briefe gesammelt sowie ihre etwa 1700 Bücher umfassende Bibliothek nachgebildet. Das und vieles mehr erfuhren die Gäste von Elke Steinborn, Mitarbeiterin der Begegnungsstätte
Diese Informationen fielen bei ihnen auf fruchtbaren Boden, denn die meisten besaßen Vorkenntnisse über die Autorin. Die Leipzigerin Judith Burger hat Brigitte Reimann über die 1998 veröffentlichten Tagebücher kennen gelernt. Als die freie Redakteurin 2013 begann, für die Deutsche Bahn AG zehnminütige Reise-Apps über Orte an Bahnstrecken der Elbe-Elster-Region zu verfassen, war Hoyerswerda darunter. Sie setzte durch, diese Stadt anhand der Schriftstellerin Brigitte Reimann vorzustellen und war zur Einweihung des Reimann-Zeichens erstmals da, um Stimmen für den Beitrag zu sammeln. Die Apps werden noch diesen Sommer abrufbar sein, so Judith Burger. 
Irina Kramp aus Leipzig hatte Brigitte Reimanns Literatur in den 1990er Jahren während ihres Germanistikstudiums kennen gelernt und daraufhin begonnen, diese zu sammeln. Im nächsten Schritt begann sie, die drei Lebensorte der Autorin zu besuchen und war schon zur Einweihung des Reimann-Zeichens in Hoyerswerda. Die junge Frau lobte die Authentizität der von ihr erstmals besuchten Begegnungsstätte, denn "hier kann man Brigitte Reimann atmen und fühlen.". Irina Kramp verhilft aber auch in ihrer Freizeit den Werken zeitgenössischer deutscher Autoren zu mehr Öffentlichkeit. Sie hat deshalb einen Literaturverein gegründet und organisiert seit fünf Jahren zur Leipziger Buchmesse die "uV-Lesung", die Veröffentlichungen unabhängiger Verlage vorgestellt. 
Die Dresdener Besucherin Helga Herr kennt Brigitte Reimanns Bücher und das Hoyerswerda der 1980er Jahre, weil ihre Tochter am Lessing-Gymnasium die vertiefte musikalische Ausbildung besuchte. Nun hat sich die Frau den Wunsch erfüllt, mit einer Freundin die Begegnungsstätte zu besuchen und die Veränderungen im Stadtbild zu entdecken. Sie war positiv überrascht, "wie herrlich grün die Stadt geworden ist." 

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