Die Natur als Medium zwischen Mensch und Ewigkeit

Erich Busse vor einem Selbstbildnis von Caspar David Friedrich, 2014 beim Hoyerswerdaer KunstvereinErich Busse berichtet über Caspar David Friedrich ( 1774- 1840) als theologischen Maler beim Kunstverein in Hoyerswerda

Der melancholischen Stimmung in den Bildern von Caspar David Friedrich kann sich kaum einer entziehen. Seine Bilder entstehen in der Zeit der Romantik in Deutschland, eine Zeit, die nach einer Definition von Novalis, dem Gewöhnlichen einen hohen Sinn und ein geheimnisvolles Ansehen gibt, dem Endlichen einen unendlichen Schein. Bei Capar David Friedrich findet sich dieser künstlerische Anspruch in fast allen Bildern wieder und wirkt mit diesem "unendlichen Schein" bis heute auf den Betrachter.
Erich Busse verfolgt den Lebensweg des Malers von Greifswald und Neubrandenburg über Kopenhagen nach Dresden. Einschneidende Erlebnisse in der Kindheit, der Tod des jüngeren Bruders, der Caspar David vom Eis rettet und selbst ertrinkt, der Tod zwei weiterer Geschwister prägen seine theologisch-transzendente Grundhaltung weitgehend mit. Er wird zudem nie als Hof- oder Portrait-Maler bedienstet sein, er lebt ausschließlich freischaffend und damit ziemlich bescheiden. Zu seinem Freundeskreis gehören Philipp Otto Runge, Immanuel Kant, Pastor Boll aus Neubrandenburg, Friedrich Kersting, Johann Christian Clausen Dahl und Carl Gustav Carus. Sein bis heute unverwechselbarer Malstil hat viele nach ihm geborene Maler beeinflusst, die ihr "Sehen" an seinen Bildern schulten und die Symbolik zu entschlüsseln versuchten: unzählige Kreuze, Gräber, immergrüne Bäume, kahle Äste, Nebelschwaden, die Dreieinigkeit in Form von Bäumen, Schiffen und Felsen, unwirkliche Kathedralen, der Mensch als passiver Betrachter.
Auf ausgedehnten Wanderungen am Meer, auf Rügen, um Greifwald und Neubrandenburg, um Dresden, in der Sächsischen Schweiz und im Riesengebirge erlebt CD Friedrich die Natur mit allen Sinnen und fertigt unzählige Skizzen an. Nach diesen komponiert er seine "realistisch-emotionalen" Bilder mit theologischer Symbolik, gepaart mit einer patriotischen Sicht auf die Befreiungskriege, in einem Kosmos von Werden und Vergehen, die "Natur als Medium zwischen dem Menschen und der Ewigkeit".
Vielfältige Anregungen zur Betrachtung der Bilder gab Erich Busse den Zuhörern mit auf den Weg, wohl wissend, dass vieles von Generation zu Generation neu erlebt werden will vor den Bildern von Caspar David Friedrich, die zum Innehalten einladen und den Betrachter förmlich in das Bild hinein ziehen, angelockt von einem magischen Licht.

Caspar David Friedrich  Der Morgen Caspar David Friedrich   Der AbendCaspar David Friedrich  Das große Gehege (Ostragehege) Dresden

 

 

 

 



Caspar David Friedrich   Die Lebensstufen

Caspar David Friedrich   Neubrandenburg

 

 

 

 

 

 

 

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