Eine außergewöhnliche Bibliografie

Bibliografie Brigitte Reimann, die Bücher zu Band I, Primär-Literatur."Brigitte Reimann - Kommentierte Bibliografie und Werkverzeichnis", erschienen im Aisthesis-verlag, Bielefeld.
Brigitte Reimann (1933-1973), die Schriftstellerin mit dem viel zu kurzen Leben, war in Burg, Hoyerswerda und Neubrandenburg zu Hause. Sie musste voll im Leben stehen, um schreiben zu können und sie musste schreiben um zu leben. Das fasziniert bis heute.
Kristina Stella ist Mitarbeiterin an der Nationalbibliothek in Frankfurt/ Main. Sie hat in ihrer Freizeit eine Bibliografie über Brigitte Reimann erstellt, da sie von dieser jungen Schriftstellerin ebenfalls bezaubert war. Ursprünglich hatte sie damit gerechnet, diese Aufgabe neben ihrer Tätigkeit als Archivarin so ohne weiteres erledigen zu können. Doch die Bibliografie gestaltete sich zu einem Mammut - Projekt. Nach 15-jähriger akribischer Recherche ist nun der erste Band erschienen, der wiederum aus zwei dicken Wälzern besteht. Die schwierigste Aufgabe für einen Bibliografen indessen besteht darin, dass alle Schriften, die erfasst werden, selbst in Augenschein genommen werden müssen. Und so war Kristina Stella 15 Jahre lang unterwegs zwischen Frankfurt und Burg, Neubrandenburg, Hoyerswerda, Schwarze Pumpe, Potsdam, Leipzig, Dresden, Berlin, Dortmund, Marbach und Bielefeld.
Am 29. Oktober stellte der Hoyerswerdaer Kunstverein diese beiden Bücher in der Reimann-Begegnungsstätte Hoyerswerda vor.
Echo in der lokalen Presse:
Lausitzer Rundschau, geschrieben von Katrin Demczenko (Auszug):
Martin Schmidt stellt die Bibliografie vor.Der Vorsitzende des Hoyerswerdaer Kunstvereins Martin Schmidt stellte das umfangreiche Werk in der Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte vor. Er sagte, dass allein der bis jetzt erhältliche zweiteilige Band A, der alle Bücher und deren Übersetzungen in bisher neun Sprachen, Tagebücher, Briefe, Zeitungstexte sowie ausgewählte Medienauftritte und Veranstaltungen enthält, an denen Brigitte Reimann teilnahm, 1732 Seiten zählt. Kristina Stella erwähnt darin auch unveröffentlichte und unvollendete Werke, wenn sie in Bibliotheken und Archiven zwischen Berlin, Salzburg, Schwarze Pumpe und anderswo Hinweise fand, sagte Martin Schmidt. Die Bibliografie mache klar, dass das Schaffen der Reimann noch lange nicht vollständig bekannt ist. Beispielsweise existiert ein 95 Briefe umfassender Schriftwechsel zwischen Brigitte Reimann und dem DDR-Abenteuer-Schriftsteller Wolfgang Schreyer, der noch nicht veröffentlicht wurde. "Solche Dokumente zeigen, wie sich geistiger Austausch in der DDR abgespielt hat", erklärte Martin Schmidt...
Helene Schmidt las auf der Veranstaltung Ausschnitte aus Vor- und Nachworten sowie journalistische Statements vor, die zur weiteren Erläuterung Reimannscher Literatur als Teil der Bibliografie beigefügt sind. Die westdeutsche Radiojournalistin Renate Husemann hatte zum Beispiel 1984 formuliert: "Durch 'Franziska Linkerhand' erfährt man mehr über die DDR, als durch viele soziologische Untersuchungen". Diese Aussage zeige, so Martin Schmidt, dass Brigitte Reimanns Bücher auch in der Bundesrepublik über das DDR-Alltagsleben informiert haben.
Sächsische Zeitung, geschrieben von Mirko Kolodziej (Auszug):
Interessierte Zuhörer bei der Vorstellung der Reimann-Bibliografie in Hoyerswerda1968, in jenem Jahr, als Brigitte Reimann von Hoyerswerda nach Neubrandenburg zog, schrieb sie zum ersten Mal an Helene und Martin Schmidt. Es folgten 58 weitere Karten und Briefe. Nachvollziehen kann man das in einer Bibliografie, die die Literaturwissenschaftlerin Kristina Stella zusammen gestellt hat. Der erste Band (1732 Seiten), der sich mit Primärliteratur befasst, hat der Kunstverein gestern vorgestellt. Verzeichnet sind alle von Brigitte Reimann verfassten Schriften, deren Stella habhaft werden konnte - von Stücken über das Schülertheater über Zeitungsbeiträge und Bücher bis hin zu zahlreichen Schriftwechseln mit Freunden, Kollegen oder auch Verlagen. "Es ist auch en Zeitbild zum geistigen Leben in der DDR ", sagte Martin Schmidt. Zugleich sind diese beiden dicken Bücher nur ein Ausschnitt des Reimann-Kosmos. Denn erwartet werden noch Teil B zu Sekundärliteratur und Teil - C Register und Verzeichnisse.
Mit freundlicher Genehmigung von Hoyerswerdaer Tageblatt und Rundschau für Hoyerswerda

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