Geh dem Pfad nach, solange du ihm folgen kannst 

Róža Domašcyna und Karl-Georg Hirsch freuen sich über den gemeinsamen Gedichtband "Feldlinien"Eine Premiere für den Gedichtband "Feldlinien" von Róža Domašcyna, mit Illustrationen von Karl-Georg Hirsch. Róža Domašcyna (*1951) lebt als freischaffende Schriftstellerin in der Lausitz, Karl-Georg Hirsch (*1938) arbeitet als Grafiker und Hochschullehrer im Raum Leipzig. Eine Lesung beim Hoyerswerdaer Kunstverein.
Was für die Mathematik die Formel bedeutet, gilt in der Literatur die Lyrik, eine in ausgiebigen Denkprozessen gewonnene  Erkenntnis auf engsten Raum verkürzt, in eine Form oder eine Formel gebracht. Das Lesen allerdings erfordert Vorkenntnis und intensive geistige Arbeit. So müssen auch Gedichte oder Essays von  Róža Domašcyna zwei- oder drei Mal gelesen werden, bevor sie sich erschließen und man die ganze Geschichte hinter den wenigen Worten erfährt. 
Selbst Malerei und Grafik haben sehr vieles mit der Mathematik gemeinsam. Nicht umsonst bezeichnet man die Komposition eines Bildes, die unserem "wohltemperierten Sehen" entspricht als goldenen Schnitt, eine auf eine Verhältniszahl reduzierte Empfindung unserer Augen und "Seele". Dass seine Grafiken, die sehr fein mit Satire gewürzt sind, auch etwas mit Seele und Poesie zu tun haben, kann man bei  Karl-Georg Hirsch sehr wohl erkennen. Er will auch keine Erklärungen hierzu abgeben, denn so genannte Bild-Betrachtungen von Kunstwissenschaftlern sind ihm ein Gräuel, die Bilder eines Malers sprechen für sich.  Für Róža Domašcynas Gedichte gestaltete er fünf Holzschnitte für den Gedichtband  "Feldlinien". Beide Künstler hielten an dem heutigen Abend erstmals diese kleinen Bändchen in den Händen, beide berührt und voller Achtung für den anderen.  Bei einem Gedicht des Bandes allerdings war es anders, hier war zuerst der Holzschnitt von Karl-Georg Hirsch da, dann folgte ein Essay von  Róža Domašcyna: "Der reigen der tödin: Die frau arbeitet, sie trägt weiß und wirft einen schwarzen schatten. Das gesicht hält sie abgewandt. Es sieht so aus, als ob sie vollkommen in ihrer Tätigkeit aufginge: sie wetzt die Sense... Ihr schatten ist männlich. er trägt uniform und fragt nicht wozu und weswegen. Arbeit ist arbeit... Zwischen sensenblatt und stiel kommen die lebenden nicht davon. Er senst, die frau führt ihm die hand, sein fuß ankert in ihrem fuß. das paar hüpft." 
Holzschnitt von Karl-Georg Hirsch, dem Róža Domašcyna den Titel "Der reigen der tödin" gab.Mit der Stimme von Róža Domašcyna bekommen ihre Gedichte eine zusätzliche musikalische Ebene, die die Zuhörer zum Nachdenken und Nachhören mit auf den Weg nehmen. Sie gehen mit diesen Gedichten in die Landschaft der Lausitz,  wo  die Wüste der TagebaulandschaftDR. Jens-Fietje Dwars stellt seine Editionen vor weiblich ist, die Wüste Frau und Oase und Herbergin, und wo die Hügel sanft  fließen. Dorthin, wo sie  "dem pfad nachgehen sollen, solange sie folgen können, zielsicher ins Abenteuer Leben, aber: "... geh beizeiten!"
Herausgeber, Dr. Jens-Fietje Dwars aus Jena, arbeitet ähnlich wie die Lyriker auf einem Acker mit nur spärlichem Ertrag, trotz allem voller Enthusiasmus für die Literatur und das gut gestaltete Buch, das neben aller Konkurrenz zum elektronischen Buch nicht aussterben soll und darf.  Er editiert kleine, aber feine Werke vergessener und neuer Autoren und arbeitet mit berühmten Grafikern zusammen.
Der Gedichtband "Feldlinien" ist unter ISBN 978-3-936455-70-0 oder direkt beim Verlag unter www.edition-ornament.de zu beziehen.

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