Texte mahnen zur Offenheit in Denken und Handeln
Seit anderthalb Jahren veröffentlicht Mathias Priebe jeweils sonnabends die Kolumne „Auf dem Prüfstand“ im Hoyerswerdaer Tageblatt der Sächsischen Zeitung. Am Donnerstag war der freie Autor Gast beim Hoyerswerdaer Kunstverein zum Gespräch am Kamin. Mitglieder und Leser füllten den Saal, hörten höchst aufmerksam zu, beantworteten Fragen des Autors, teilten Meinungen, Zweifel und eigenen Beobachtungen mit. Die Texte weckten mit Wendungen, die ursprünglichem Wortsinn folgten, staunendes Zuhören, bestätigendes Lachen, Nachdenken oder Erwiderung. Da tauschten Menschen Gedanken und Erfahrungen aus, die um die Kraft gemeinsamen Handelns wissen. Dazu müssen allerdings Aufgaben, die zu entscheiden sind, rechtzeitig bekannt gemacht und zur Kenntnis genommen werden, wünschten sie. Dies erfordert Zeit, Mitdenken, Bereitschaft zum Zuhören, zum Korrigieren eigener Meinungen und vor allem zum Kompromiss. Mehrere Texte zur Bebauung der Zoowiese, z.B.“Amsel, Drossel, Fink und Vollmeise“, zum Leben mit den Wölfen, einem Lieblingsthema das Autors, oder zur neugebauten Burg in Mortka, einem literarischen Kabinettstück Priebes, zeigten, wie vielfältig Meinungen sein können. “Ich habe nicht den Anspruch auf absolute Wahrheit“, bekannte der Autor. Gewiss werden seine Texte auch deshalb gern gelesen. Der Leser wird zum Gesprächspartner des Schreibers, wie dieser Abend lebhaft spüren ließ. Man hörte einander zu und fand sein eigenes Denken bestätigt oder sich freundlich eingeladen, die eigene Meinung neu zu hinterfragen. Mathias Priebe zuzuhören, schenkte offensichtlich Vergnügen für Geist und Seele. „Kolumne“ bedeutet auf Deutsch „Säule“. Mathias Priebe nutzt die seine weder als Pranger, noch als Marterpfahl, eher als Meilenstein an einem Wegkreuz oder wie ein Halt für Efeu oder gedankliche Kletterpflanzen. Aufmerken, Mitdenken, Träumen und Lächeln begleiten für mich das Lesen und Hören seiner Text.
Wer von Mathias Näheres erfahren möchte, kann hier nachlesen. http://wp.me/pg6gb-FO