Poesie in drei Sprachen

Benedikt Dyrlich (Mitte) moderiert die Lesung und liest die sorbischen Übersetzungen, links Peter Huckauf, rechts Richard Pietraß.Wie in den Vorjahren gestaltete der Sorbische Künstlerbund unter Vorsitz seines Vorsitzenden Benedikt Dyrlich gemeinsam mit der Hoyerswerdaer Kunstverein zum 34. Fest der sorbischen Poesie eine Dichterlesung in Hoyerswerda. Am Sonntag waren die Lyriker Richard Pietraß, Peter Huckauf aus Berlin und Benedikt Dyrlich aus Bautzen Gäste im SchlossHoyerswerda, Unter dem Titel „Pariser Lust“, dem jüngsten Gedichtband von Richard Pietraß , las der Dichter von Begegnungen in jener Stadt der Künste, der Liebe und von der Schönheit . „Alte Oper“, “Mundraub. Baselique de Saint Denis“, „Haut cuisine.La Tour Eiffel“ beschworen des Zauber jener Orte und ließen dortige Freuden genießen. Seine Lebenspartnerin Gabriele Wennemer, die seit 1977 in Paris lebt, kam zum Fest der sorbischen Poesie nach Hoyerswerda und trug jene Gedichte jeweils in französischer Sprache vor. Benedikt Dyrlich, ein einfühlsamer, sanft das Gespräch begleitender Moderator, lieh den Texten in sorbischer Sprache seine Stimme. Den Zauber dieser drei Bekenntnisse zu Paris fasste der sorbische Dichter in die Worte „Nach Paris hat man immer Sehnsucht, auch wenn man es noch gar nicht kennt.“ Peter Huckauf, der Dritte im Bunde, in Bad Liebenwerda geboren, lenkte den Blick auf die Lausitz. 53 Gedichte zur Lausitz schuf er bisher, mehrere zum Thema “Schwarze Elster“, die durch Hoyerswerda fließt. Darin ist von Mückenberg (jetzt Lauchhammer), vom Dubringer Moor, von Tzschernitz, dem Schraden, der Kleinen wie der Schwarzen Elster und anderen Orten zu hören, die den Zuhörern bekannt waren. „!ch bin an der Schwarzen Elster geboren, daher ist mir diese Landschaft nah und vertraut“, lautete des Bekenntnis des in Berlin lebenden Dichters. Richard Pietraß, ein Sachse aus Lichtenstein bei Zwickau, erzählte von seinen Besuchen in Horno, vom Umsiedeln des Dorfes und der Tragik, die er in diesen landschaftlichen Veränderungen sieht. “Neu-Horno fehlen die uralten Obstgärten, die Generationen von Bauern liebevoll pflegten, ein Stück Atmosphäre.“ Die Dreiheit der Sprachen, das Miteinander der drei Dichter entsprach den Lausitzen, dem sorbisch-deutschen Miteinander, das den Zauber der Sprachen täglich erleben lässt, aber nicht als Attraktion für Touristen. Sprachklang und Melodik beider Sprachen der Lausitzen begeisterte die Zuhörer. Die Gedanken wanderten durch Geschichten von Hoyerswerda nach Paris, zu Heinrich Heine, der dort lebte und starb, aber auch nach Polen, zu polnischen Dichtern der Gegenwart, die Peter Huckauf und Benedikt Dyrlich nahestanden, und die am Schaffen ihrer sorbischen Kollegen sehr interessiert sind. Die Lausitz wurde als die Brücke der Kulturen und der Wirtschaft Europas nachvollziehbar, die seit mindestens einem Jahrtausend wirksam ist. Das Fest der sorbischen Poesie bewies in Hoyerswerda Tradition und einen unverrückbaren kulturellen Platz. 

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