„Wo, wenn nicht hier“ - Der Hoyerswerdaer Kunstverein 2011 

Mit der Frage: „Wann, wenn nicht jetzt?“ endet Christa Wolfs Buch „Nachdenken über Christa T.“. Es führte die damals junge Schriftstellerin vor 40 Jahren in den Freundeskreis der Künste und Literatur Hoyerswerda. Jetzt, nach dem Abschied von der Autorin müssen ihre Leser, ihre Gesprächspartner, ihre Freunde allein auf diese Frage und auf die „Wo, wenn nicht hier?“, “Wer, wenn nicht wir?“ antworten. In dem Sinn schaut der Hoyerswerdaer Kunstverein auf seine Veranstaltungen im Jahr 2011 zurück.
Mehr als 70 Veranstaltungen boten Gespräche zu Bildender Kunst der Jahrhunderte von Tizian, Dürer bis in unsere Tage, bei Gesprächen mit Thomas Reimann und dem Kunstkenner und -mittler Rudolf Renner. Die internationale Bildhauerwerkstatt im Steinbruch Miltitz, das Atelier des Bildhauers Thomas Mit den holländischen Freunden in LübeckReimann auf der Burg Stolpen, die Backsteingotik der Lübecker Kirchen und die dort gesammelte Kunst des Mittelalters besuchte man gemeinsam mit holländischen Freunden. Sühnekreuze der Oberlausitz, Kunst aus Böhmen, die Sächsische Landesausstellung zur via regia verbunden sich mit einem literarischen Spaziergang durch Görlitz.
Papua –Neuginea, Niederschlesien, Russland, Venedig, Troja betrachtete der Kreis, machte sich mit jüdischem Leben in Europa bekannt. Kunst und Literatur unserer sorbischen Landsleute belebte das Gespräch wie Reisen mit Fürst Pückler, dessen Parks der Lausitz ein unverkennbares Gesicht verleihen. Auch Hoyerswerda zieht Interessenten an, die den Spuren seiner Autorin Brigitte Reimann folgen. Die Stadtgespräche des Kunstvereins führten Bürger mit Landrat Michael Harig, Oberbürgermeister Stefan Skora und Professor Gerald Svarovsky zu intensivem Gedankenaustausch zusammen.
Die Bücher von Fjodor Dostojewkij, Lew Tolstoi, Thomas Mann, Siegfried Lenz, Albrecht Goes, Friedrich Nietzsche, Czeslaw Milosc, Ernst Bloch, Robert Menasse, Roza Domascyna, Freya Klier, Michael G. Fritz, Siegfried Pitschmann fesselten mit ihren unterschiedlichen, spannend-anregenden und herausfordernden Sichten auf unsere Welt und Zeit. Höhepunkte bildeten die Ausstellung im Lausitzcenter mit den bildkünstlerische und literarische Wettbewerbs-Beiträge junger Leute im Sinne von Brigitte Reimann „Meine kleine Stadt steckt voller Geschichten....“und ein Gespräch mit Professor Peter Schreier, der von seinem Leben als weltbekannter Künstler und Sänger berichtete.
Junge Wissenschaftler aus Lyon /Frankreich, New York/USA, Toronto/Kanada, Schweden, Berlin und Leipzig besuchten staunend unsere Stadt. Sie und die fast zweihundert Spender für das Reimann-Zeichen wollen in unsere gastfreundliche Stadt kommen, wenn die „Große Liegende“ enthüllt wird. Geben wir eine gute Antwort auf „Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?“

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