Weihnachten in der Kunst

Magdalene Schmutzler, dresden, an der Harfe mit gut ausgewählten Stücken.Der Bildzyklus „Marienleben“ von Albrecht Dürer, Harfenmusik von G.F. Händel bis Benjamin Britten, interpretiert von Magdalena Schmutzler, Dresden, verbunden mit Meditationen von Rudolf Renner, Schwarzheide/ Senftenberg, bot der Hoyerswerdaer Kunstverein am Donnerstag im Schloß Hoyerswerda. Den Saal füllten Mitglieder und Freunde aus weitem Umkreis von Spremberg, Bautzen, Dresden und Schwarzheide. Sie wurden nicht enttäuscht,
Magdalena Schmutzler hatten nicht nur die passenden Melodien zu den Bildern ausgewählt, sondern ließ diese einfühlsam, doch spannungsreich, ruhig und schwungvoll transparent – wie Lieder zur Weihnacht gesungen werden – und lenkte damit zum Besinnen auf das eigene Leben und auf das Miteinander ein.



Aus dem Zyklus Marienleben von Albrecht Dürer, Verküdigung. Der Druck rechts in Originalgröße ist in Schwarzheide zu finden. Vor aller Augen standen dabei die Meisterwerke Albrecht Dürer, des Künstlers der Renaissance, in ihrer Lebensnähe wie in ihrer Kompositionsfülle. Rudolf Renner, der Jahrzehnte lang Weltkunst in der Galerie der BASF Schwarzheide vermittelte, meditierte zu den Blättern. Sie zeigten Szenen aus den Leben Marias, der Mutter Jesus, wie sie die Evangelisten Johannes und Lukas in der Bibel erzählten. Er verzichtete weit gehend auf Daten, auf handwerkliche Details der Entstehung der Holzschnitte, auf kunstwissenschaftliche Theorien, sondern hob das Sichtbare, die Lebens – und Zeitnähe der Bilder hervor. Die von Dürer verwendeten Symbole wurden entschlüsselt – die Lilie als Zeichen der Unschuld; ein gefesselter Hund als der überwundene Teufel; Renaissance – Bogen neben zerfallenden Häusern als Zeichen des Umbruchs. Ein solcher wurde gleich dreifach erinnert. Beim Niedergang des römischen Reiches zur Zeit der Geburt Jesus,; zu Lebzeiten Dürers vom Mittelalter zur Reformation Luthers; und für die Zuhörer seit 20 Jahren.

Ausschnit aus dem Zyklus Marienleben, hier Ankunft der Weisen

Im Mittelpunkt stand jedoch Maria mit ihrem Kind – jung, glücklich, mütterlich liebevoll, anmutig lebensnah. Ein Mensch, der Betrachtern einst wie jetzt nah. Sie wusste um Freuden und Kummernisse, vom wachsen des Sohnes bis zu seinem frühen Tod am Kreuz.
Die leisen Klänge der Worte und Bildern wurden aufgenommen von der Harfe, führten zum Besinnen, waren kein Belehren. „ Maria Wiegenlied“ Max Regers nahm die Atmosphäre uf.
 Der Zusammenklang der drei Künste, das Miteinander von Künstlern und Kunstfreunden führte Bekannte und Fremde zueinander, nahm alle in die echte lebensnahe Weihnachtsstimmung auf. Damit erfüllte sich einmal mehr das Anliegen, dem dieser Freundeskreis der Künste und Literatur seit Jahrzehnten folgt. Das neue Jahr bietet weitere Begegnungen dieser Art.

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