"... und Landauer erzählte ... von dem silbrigen Licht eines Nachmittags am Perlfluss, vom süßen Ton einer Weidenflöte, ... von den Elfenbeischnitzern... erzählte von Peking und dem Himmelstempel, der sich über den niedrigen Häusern des ehemaligen Chinesenviertels erhebt... von Pagoden mit geschweiften, dreifach gestaffelten Dächern und den stillen Buddah-Priestern."..Kulturtrip nach China

Kira und Angala Potowski v.l. erzählen vor einem interessierten Publikum

Um die beiden Chinareisenden, Kira Potowski, sie schloss in diesem Jahr erfolgreich ihr Studium als Kultur-Managerin ab, und ihre Mutter Angela Potowski, Lehrerin am Lessing-Gymnasium Hoyerswerda, versammelten sich am Freitag - trotz sehr kurzfristiger Einladung - viele Mitglieder des Kunstvereins, Freunde, Kollegen und interessierte Zuhörer, um von einer Reise nach China zu hören. 
Die Wanderung durch Peking begann am Himmelstempel und mit einem Blick in Brigitte Reimanns Roman „Franziska Linkerhand“, worin der Architekt Landauer sich an Peking erinnert: „...ich versichere ihnen, meine Liebe, das ist vollkommene Architektur.“ Dem fügte Angela hinzu „Diesen Text las ich mindestens 200mal bei unseren Brigitte-Reimann-Spaziergängen vor, aber als ich vor dem Himmeltempel stand, wurden mir die Augen feucht. Besser kann jene ferne Kultur nicht beschrieben werden. Brigitte Reimann war nie dort, Emigranten hatten ihr davon erzählt.“
Mutter und Tochter ließen ihre Bilder auf die Zuhörer wirken, teilten gelegentlich einige wenige Zahlen mit, nur um Größe oder Alter zu kennzeichnen. Dafür erzählten sie locker Geschichten von Erlebnissen und Begegnungen, auch Episoden zu Lebensweise, Verhalten und Umgang miteinander im heutigen China, teilten mit den gespannt lauschenden Zuhörern die Fülle jener anderen Welt: 
Ausstellung aus Deutschland zur Aufklärung im Nationalmuseum am Platz des Himmlischen Friedens.„Die Verbotene Stadt“ – bis zur Revolution 1913 Stadt des Kaisers - mit ihren Pagoden, Parks, Wasserspielen und Bildwerken, heute Weltkulturerbe.
Die große Mauer, die China einst abschirmte.
Der Platz des Himmlischen Friedens, der größte bebaute Platz der Welt, der Raum fürModerne Hochhäuser in Peking heute. Landauer in "Franziska Linkerhand": ...diese jungen Chinesen, die so still und gesittet durch eine Industrie-Austellung gingen, die nicht gestikulierten und nicht lachten, von einer wunderbaren Energie erfüllt und zu Taten befähigt, die eine europäische Welt in Erstaunen oder Bestürzung versezten werden. eine Million Besucher bietet, dazu gehören u.a. das Mausoleum für Mao Tze-tung und das Nationalmuseum, in dem derzeit die Ausstellung „Europäische Aufklärung“ gezeigt wird. Nur für diese Ausstellung wird Eintritt verlangt, während das riesige Haus sonst kostenlos besucht werden kann. Die erwartete Zuschauerschar wird nicht erreicht, obwohl die Präsentation bestens über den Weg zum modernen Europa informiere, aber auch den unendlich großen Unterschied zu Geschichte und Kultur Chinas zeige. 
Um dem Smog über Peking zu entgehen, besuchten sie die Parks und fanden sich in einer vollkommenen Welt der Musen: Dort wird auf Gambe, Harmonika, Flöte, Mundorgel und anderen Instrumenten musiziert. Es wird nicht um Spenden gespielt, sondern aus Vergnügen am Improvisieren. Mitgebrachte Hörproben schlugen die Zuhörer mit ihrer Musikalität und ihrem Melodienreichtum in Bann, wie auch die Chöre, die sich völlig spontan bilden, miteinander singen und sich zu größeren Chören fügen. Sie leben der Freude an der Musik, gestalten Leben miteinander. Die zahlreichen Schachspieler lassen sich nicht stören, während Spaziergänger hin und wieder auch –völlig unangefochten - ein Tänzchen wagen.
Kira Potowski mit ihrem Namen in chinesischer Kalligrafie.Peking, das ferne kam den Kunstfreunden sehr nah. Da konnten höchst moderne Hochhäuser mit geschwungenen Fassaden, vielAngela Potowski mit chinesischer Tuschemalerei, Bambus steht für einen unabhängigen Charakter. Glas und Licht bewundert werden  neben traditionellen Hutongs, wo reich und arm sich trennen. Vom Zauber der Landschaft und der Höflichkeit der Einwohner, von Aberglauben und modernster Technik war zu hören, von einer Stadt mit 7,7 Millionen Einwohnern, die den Verkehr kaum noch bewältigt, doch sauber und gepflegt ist. Der Respekt vor jener fernen, nahen Welt, vor dem Zauber ihrer Kultur und Geschichte war zu spüren.

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