Vielfalt schenkt Zukunft

Die 3.sächsische Landesausstellung

nutzte der Hoyerswerdaer Kunstverein und wanderte wirklich auf der via regia, der „Königsstrasse“, durch Görlitz. Die 45 Reisenden lernten im Kaisertrutz die Geschichte jener Straße, die Völker, Handel, Handwerk, Kultur und Gedankenaustausch nahezu ein Jahrtausend lang in Europa verband, kennen, dazu Mühen, Gefahren einstigen Reisens, Regeln des Handels, die Macht der Städte und deren bedeutende Bürger. Technisch aufwendig präsentieren uralte Landkarten, Gesetzbücher, aber auch Handwerkszeug, Kunstwerke, wie Görlitz, die Stadt am Neißeübergang, dabei reich wurde, ein wichtiger Teil der „Ständerepublik“ Oberlausitz.  Die Führungen schenkten Einblicke, wurden lebendig durch Frage und Antwort.

    

Literarischer Spaziergang durch Görlitz 

Danach begab sich die Gruppe mit Dr. Wolfgang Wessig, Kulturwissenschaftler und einst Chefdramaturg des Gerhart-Hauptmann-Theater, realiter auf die via regia, um Orte zu besuchen, an denen Literatur entstand: Die Apotheke, in der Werner Finck (1902 -1978) aufgewachsen war, als Kabarettist von den Nationalsozialisten verfolgt, in der Bundesrepublik gefeiert, „ Witz als Schicksal, Schicksal als Witz“ lautet der Titel eines seiner Bücher. 
Bei der Dreifaltigkeitskirche am Obermarkt war von der Reformation zu hören, die in Görlitz und Zittau bereits 1521 siegte, vom Gymnasium Augustum, das einem Franziskanerkloster folgte, dessen erste Rektoren Gelehrte und Dichter waren. Martin Moller (1547 -1606) gehörte beispielsweise mit Christian Weise in Zittau zu den Schöpfern des Schülertheaters, gehören wie der Minnesänger Adam Puschmann (1532 -1600), ein Schüler von Hans Sachs, zur Literaturgeschichte.
Am Untermarkt verzauberte Matthias Wenzel, Leiter der “Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften“, in den wieder eröffneten Räumen, seine Gäste mit dem Anblick der mehr als 200 Jahre alten Sammlung von heute 110 000 Büchern.
Nach Waidhaus – Ort erfolgreichen Handels im Mittelalter - und Peterskirche blickten die Gäste von der Altstadtbrücke zum Haus des Philosophen und Schuhmachers Jakob Böhme (1575 -1624).

Synagoge 

Den Schlusspunkt bildete ein Gespräch mit Klaus Wilmes in der Synagoge. Die 100jährige Geschichte und das segensreiche Wirken jüdischer Mitbürger in Geistesleben, Kultur und Wirtschaft der Stadt Görlitz gehört zur via regia: Vielfalt schenkt Zukunft, Toleranz erhält Leben.

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