Hoyerswerda steht in diesen Tagen ganz im Zeichen des 100.Geburstags seines Ehrenbürgers Konrad Zuse.

Ausstellung om Lausitz Center zum 100.

Einen Auftakt bildete dieser Woche die Eröffnung einer Ausstellung im LausitzCenter mit Schülerarbeiten aus dem Zuse-Wettbewerb und einer beeindruckenden Präsentation von Geräten aus der Frühzeit der Computergeschichte des Konrad-Zuse-Forums Hoyerswerda.
Am Donnerstag dieser Woche folgte der Hoyerswerdaer Kunstverein im Schloss Hoyerswerda mit einem literarischen Programm „Phantasie ist die Grundlage des Fortschritts“, Erinnerungen an Konrad Zuse.
Helene Schmidt hatte aus Memoiren, Mitteilungen von Zeitzeugen und Briefen ein Programm erarbeitet, dass sie mit Angela Potowski vortrugen. Christine Neudeck begleitete sie Bildern von Konrad Zuse, seinen Computern und von seinen Zeichnungen, so dass ein Eindruck jener Jahre und von einem Mann sichtbar wurde, der mit seiner Erfindung dauerhaft Arbeit und Leben in der Welt veränderte.
Die Lesung beeindruckte nicht nur die Zuhörer, es leitete auch zum Mitteilen von Erinnerungen an Begegnungen mit dem einstigen Schüler Hoyerswerdas über, der nach 1990 mehrfach die Stadt besuchten und bescheiden, freundlich, zurückhaltend und sehr aufmerksam jedem Gespräch folgte und sich für die zukünftige Entwicklung interessierte. “Ich danke Ihnen für die Gastfreundschaft, die Sie mir anlässlich der schönen Feier im Gymnasium zukommen ließen“, schrieb Professor Konrad Zuse am 28.9.1993, “Die Veranstaltung im Gymnasium ( erg.:„Konrad Zuse Gymnasium“ WK I) war sowohl für mich als auch für meine Freunde ein bedeutendes Erlebnis. Gern will ich den Kontakt mit Ihrer Stadt und Ihrem Gymnasium aufrecht erhalten.“.
Als erstes lud der 84jaehrige Erfinder jene Schüler des Gymnasiums zu sich nach Hünfeld ein, die das Festprogramm ideenreich und schwungvoll gestalteten.

Er empfing sie mit Kaffee und Kuchen in seiner Familie, führte seine Gäste persönlich durch sein Haus, „eine Welt der Wissenschaft, der Kunst und Literatur, wie eine begleitende Lehrerin sich erinnerte.
Horst-Dieter Brähmig, der Vorsitzende des Zuse/Forums berichtete von seinen Begegnungen mit dem Konrad Zuse, dem er die Urkunde der Ehrenbürgerschaft der Stadt überreichen dufte. Es folgte ein anregendes Gespräch ehrender Erinnerung an einen unvergesslichen Zeitgenossen und dankbarer Stimmen für das Wissen um einen Mann, der seiner Idee konsequent folgte, durch seine Erfindung Entlastung von schematischen Routineaufgaben schuf, um dem Leben schöpferischen Freiraum zu schenken. Dass in der Folge Arbeitslosigkeit heraufrückte, die eben nicht immer phantasievoll genutzt werden kann, bedrückte den Schöpfer der Rechenmaschinen, wie an diesem Abend auch zu hören war, der immer wieder auf die Verbindung von Faust und Mephisto nicht nur in Goethes Werk, sondern auch in seinem Denken und Leben hinwies.
Die Schüler des Berufschulzentrums Konrad Zuse schufen ein Festzeitung zum Jubiläum ihres Namensgebers, die sehr einfühlsam und schwungvoll von ihm berichtet, aber auch von Humor und Freundlichkeit dieses Genies, der den Schüler Vorbild ein kann. Er wiederum hätte Freude am Nachdenken der Zuse-Schüler über Leben und Lernen, an deren Umgang mit seiner Erfindung, ihrem Humor und Erkenntnisdrang gefunden. Dieser Abend des Kunstvereins, der vor 17 Jahren sein erstes Gespräch am Kamin im Schloss mit dem „Vater des Computers“ und seinen Schulkameraden gestaltete, bewies die tiefe Bindung Konrad Zuses an seine Schulstadt, aber auch die seiner hiesigen Verehrer an einen bedeutenden, unvergesslichen Zeitgenossen.

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