Joachim Walther stellte im Hoyerswerdaer Schloss seinen neuesten Roman „Himmelsbrück“ vor.

Joachim Walther

Er erzählt darin von einer Liebe in der DDR der 1980er Jahre, die gemeinsam mit dem untergehenden Land tragisch endet. Der Autor zeigt zwei Menschen, die ihre große Liebe durch den Rückzug in ein einsames Landhaus vor dem Zugriff des Staates schützen wollen. Sie können den Fragen der Zeit jedoch nicht ausweichen, nehmen das politische Ende der DDR bewusst wahr. Als Paar versuchen sie, das Denkbare lebbar zu gestalten, sich ihre eigene Liebesutopie zu schaffen, scheitern jedoch. Joachim Walther findet dichte, vielfältige, poetische Bilder für Liebe und Tod, die Trauer um eine zerbrochene Liebe und um einen verlorenen Menschen. Das Buch ist eine Offenbarung aller Seiten menschlichen Lebens und darum nah am Herzen der Leser. Heidrun Dietrich nannte es in der atemlosen Stille die der Lesung folgte „ein totales Buch vom Aufbau bis zur Vernichtung“. 
„Die besten Geschichten sind die, die Urmuster menschlichen Verhaltens darstellen“, erklärte Joachim Walther. Er meinte auch noch, dass er dieses hohe Ziel nicht mit jedem Buch erreicht. Für mich jedoch genügt die vorliegende Geschichte unbedingt diesem Anspruch. Das Buch stellt Fragen und liefert keine Rezepte als Antwort, findet vergleichende Bilder um Sachverhalte darzustellen.
Die Diskussion beschäftigte sich dann mit der Notwendigkeit von Utopien oder der Gefahr, die von ihnen ausgeht. Joachim Walther erklärte, dass es nach Ernst Bloch zwei Arten von Utopien gibt: die zentralistische, die in der DDR geschaffen werden sollte und die libertinäre, die jeder für sich leben kann, wenn er will. Die Wortmeldungen ergaben, dass zentralistische Utopien eine andere Meinung nicht zulassen und damit ihre Entwicklungsfähigkeit beschränken. Demokratie dagegen ermöglicht alternatives Denken und ist somit die bessere Alternative. Das heißt aber nicht, dass in unserer heutigen Gesellschaft nicht noch Verbesserungen möglich und nötig sind.

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