Kurt Gawlitta liest beim Kunstverein aus seinem Buch "Ausbruch".

Kurt Gawlitta

In Italien sei jüngst ein Buch erschienen, das ein Essay enthält „Die Sorben in der Lausitz“, leitete Dr. Kurt Gawlitta am Mittwoch seine Lesung „Bricht der Vesuv aus?“ im Hoyerswerdaer Kunstverein ein. Er fühle sich daher mit seinem Roman über den Vesuv und seinen Berichten zu Neapel in der Lausitz heimisch.
Das Interesse für Italien sei bereits in seiner Kindheit geweckt worden, beantwortete er eine Frage aus dem Publikum, als er seine Liebe zu den italienischen Opern und den weltbekannten Sängern jenes Volkes entdeckte. Daraufhin übte er seine Sprachkünste, um in jenem Land reisen zu können, und vervollkommnete diese Kenntnisse vor sechs oder sieben Jahren nach Abschluss seines Berufslebens.
Seine Begeisterung schlug sich bisher in drei Büchern nieder, von denen der Roman „Ausbruch“ im Mittelpunkt dieses Gesprächs stand.Der Autor wechselte sehr geschickt zwischen Lesen aus dem Buch und Erzählen von Land und Leuten, mit Kenntnissen aus der Vulkanologie, die er bei dem besten Spezialisten unserer Zeit erwarb. Er griff locker auf die Geschichte jenes Vulkans zurück, von dessen Ausbrüchen bereits aus römischer Zeit detaillierte Berichte vorliegen. Seit dem Jahr 1700 werden diese durch Aufsehen erregende Ausgrabungen belegt. Vor den Augen der Zuhörer erstanden durch Photographien nicht nur Ansichten der Bucht von Neapel, die die Autor „ein natürliches Amphitheater“ nannte, in dessen Rängen die Zuschauer in Städten und Siedlungen aus üppiger Natur zum Vulkan und auf weite Meer schauen. Er ließ auch einen Blick in der Krater des Vulkans werfen, der begrünt nichts von der Gefahr ahnen ließ, die in ihm lauert. Blühen und Reifen hält die Natur gleichzeitig bereit und weckt Lebensfreude.
Die vom schlummernden Vulkan eventuell drohende Gefahr wird dabei nicht zur Kenntnis genommen, zumal der letzte Ausbruch mehr als sechzig Jahre zurückliegt. Die Gefahr von diesem Feuer speienden Berg ausgehende Gefahr sei besonders hoch sei, da er explosiv die in ihm ruhen den Erdkräfte entfaltet, so dass Flucht der ca. 600 000 Bewohner der Region kaum kurzfristig organisiert werden kann. Gelegentliche Katastrophenübungen werden von den Bürgern nur zögernd oder gar nicht wahrgenommen.
Dass Vorhersagen zum Verhalten des Vulkans nicht möglich sind, bildete daher auch die Spannung in dem Roman, aus dem Kurt Gawlitta vortrug. Einer seiner Hauptakteure arbeitet am Observatorium in Neapel und wagt die Aussage, ein Vulkan-Ausbruch stünde bevor. Diese Nachricht wird ihm nicht abgenommen und er zieht sich in Einsamkeit zurück. Darunter droht jedoch die Liebe zu einer Frau zu zerbrechen, die er erst jüngst kennen lernte und mit der er den Vesuv, die Landschaft erwanderte und auch das Miteinander entdeckte. In Gesprächen erwägen sie das Für und Wider seiner Thesen. Leser und Zuhörer erhalten dadurch unterhaltsam zuverlässige Kenntnisse und werden in ständiger Lese-Spannung gehalten.
Der Autor erzählt locker, vermittelt Bilder jenes Landes, auf das der Begriff „zauberhaft“ durchaus zutrifft, verlockt zum Reisen gemäß dem Spruch „Neapel sehen und sterben“.
Dieser Schluss sei im letzten Teil nicht wörtlich zu nehmen, meinte Kurt Gawlitta, doch Vielfalt der Landschaft, Erde, Kultur und Lebenshaltung in jenem großen, in den Bogen eine faszinierenden Küste geschmiegten natürlichen Amphitheater der Schöpfung lockten immer wieder an und weckten Lebensfreude. Dem stimmten seine Gesprächpartner mit Erinnerungen, Geschichten und Beobachtungen bei und ließen auf die Weise einen anregenden Abend zu eigenem Erleben werden.

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