Bernd Caesar Langnickel erstellt Dokumentarfilme nahe am Leben
Zu einem Abend mit dem Dokumentarfilmer Bernd Caesar Langnickel hatte der Kunstverein eingeladen. Der gebürtige Hoyerswerdaer arbeitet seit vielen Jahren als freier Journalist in Berlin, er erstellt Filmportraits zu bekannten Persönlichkeiten oder forscht in der Historie nach ungewöhnlichen Lebensläufen. Sein Blick auf Menschen ist sehr neugierig und feinfühlig. Das zeigt sich auch im Lebensbild des Schauspielers Peter Bause mit dem Titel „Die Rache der Rothaarigen“ das er dieses Mal vorstellt. Das Portrait entstand anlässlich des 60. Geburtstags von Peter Bause im Jahr 2001.
Peter Bause ist ein gestandener deutscher Schauspieler, er war auf den Bühnen der DDR und in Filmen der DEFA aus dieser Zeit in großen Rollen zu sehen, ebenso auch nach der Wende in West und Ost.
Geboren 1941 in Gotha, führt sein Weg ziemlich geradlinig an verschiedene Bühnen der DDR, bis nach Berlin, und hier an alle bekannten Theater. Die Reihe von markanten Theaterrollen ist lang, ebenso die Reihe berühmter Filme, wie -Reise ins Ehebett - Scharnhorst - Und nächstes Jahr am Balaton - Die Weihnachtsgans Auguste. Es folgen Serien wie: Polizeiruf 110 - Der Staatsanwalt hat das Wort – Praxis Bülowbogen - Stubbe - Liebling Kreuzberg - Adelheid und ihre Mörder.
In Erinnerung geblieben sind seine legendären Auftritte in den Ein-Mann-Stücken „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind und „Zimmerspringbrunnen“, in denen er von Hamburg bis München und von Berlin bis Köln zu sehen war. Das Credo für den unhandlichen Kontrabass lautet: „Ein Orchester kann spielend ohne Dirigent auskommen, aber nicht ohne Kontrabass. Und: Der Dirigent ohne Kontrabass steht da wie ein Kaiser ohne Kleider.“
Bernd Caesar Langnickel zeichnet ein sehr heiteres Bild dieses Schauspielers, im Umfeld von Bühne und Familie, ein Darsteller, dem es immer um Wahrhaftigkeit geht, in Stücken von Brecht, Goethe oder Dürrenmatt ebenso wie als Komödiant oder als Star im Ballett. Langnickel unterhält sich beinahe zwanglos mit ihm, was bei aller Leichtigkeit einer akribischen Vorbereitung bedarf. Er fügt den Erinnerungen seines Gegenübers die passenden filmischen Dokumente zu und so wird der Abend für die Zuschauer ein spannender Exkurs zu Bekanntem und Neuem.