Eine Malerin des "wunderbar" Alltäglichen - Britta Kayser
Nunmehr schon seit fünf Jahren stellen im SeenlandKlinikum in Hoyerswerda in der Geriatrischen Abteilung Künstler aus der Region aus. Es sind Bilder im kleinen Format, die in unterschiedlichen künstlerischen Handschriften das Leben bejahen, hinterfragen oder auch nur zum Innehalten einladen. Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer im Klinikum, unterstützt diese Ausstellungen, denn für ihn bedeutet die Kunst ein Mittel zur Heilung, wie eine Medizin. Da will das Klinikum für die Patienten einen Beitrag der etwas anderen Art leisten und er bedankt sich für die Unterstützung durch den Hoyerswerdaer Kunstverein.
Eine schöne Tradition einer Vernissage im Klinikum ist die musikalische Umrahmung mit jungen Musikern der Musikschule Hoyerswerda, diese Mal mit der jungen Gitarristin Lena, der die Gäste berührt und konzentriert zuhörten. Helene Schmidt bereichert die Eröffnungen mit Gedichten, jeweils passend zum Thema der Bilder.
Britta Kayser arbeitet seit 1992 freiberuflich, sie hat ihren Wohnsitz in Steina, Kreis Kamenz. Sie ist gelernte Kunsterzieherin. Ihr bevorzugtes Sujet sind Tier und Mensch. Mit einer besonderen Maltechnik für Ölfarben erzeugt sie in ihren Bildern einen Hauch von einem Geheimnis hinter den Bildern, dem man lange nachsuchen kann.
In ihrer Laudatio erläutert Dr. Jördis Lademann, Dresden, das Besondere der Ausstellung mit dem Thema "Balance" anhand des Titelbildes: Ein Mädchen, das seinen weiteren Lebensweg unbewusst sucht, balancierend auf einer Kugel, einen Tennisschläger in den Händen haltend, drauf ein Apfel, der nicht nach unten fallen darf. Der blutrote Apfel ist in gleißendes Licht gehüllt und erscheint wie ein Synonym für den Ungehorsam und für die Liebe zugleich, wie eine Allegorie auf die Orientierungslosigkeit junger Menschen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Eine Balance sucht Britta Kayser auch in der Farbgebung der Bilder, zwischen Blau und Gelb oder Grün und Rot, zwischen sparsam und spröde. Und sie "malt" einen Austausch mit dem Betrachter, indem sie ihre Bilder im Alltäglichen sucht und mit besonderen Lichtakzenten sofort zum Wesentlichen im Bild hinführt, aber auch neugierig macht, was denn im Dunkel noch zu finden ist. Hell und Dunkel in harmonisch-disharmonischer Balance.
Wer durch die Ausstellung geht, kann das alles erkennen und sicher vieles mehr, denn die Ausstellung ist noch bis Mai für jedermann zu sehen.