Ein besonderes Konzert, das seinen Namen wohl verdient hat

Heidemarie Wiesner, Klavier, Waltraud Elvers, Viola, Olaf Georgi , Flöte, und Detlef Seydel, Texte, gestalten "Das besondere Konzert zur Jahreswende ROY 90" mit Uraufführungen von sorbischer, zeitgenössischer Musik.
Waltraud Elvers, Heidemarie Wiesner, Detlef Seydel, Olaf Georgi, von linksSeit vielen Jahren ist Heidemarie Wiesner zum Jahresbeginn mit einem besonderen Konzert in Hoyerswerda zu erleben. Im Januar 2018 gab es im wahrsten Sinn eine ganz besondere Begegnung von klassischer mit zeitgenössischer Musik.
Das Konzert war dem 90. Geburtstag von Heinz Roy gewidmet. Heidemarie Wiesner hatte die Komponisten Jan Cyž, Ulrich Pogoda und Sebastian Elikowski-Winkler gebeten, zu Ehren von Heinz Roy ein neues Stück zu komponieren.
Jan Cyž nannte seine Komposition für Flöte, Viola und Klavier heiwi-heiro und ehrt damit Heidemarie Wiesner und Heinz Roy gleichermaßen. Seine Musiksprache ist ein Wechsel zwischen harten und weichen Klängen im Zwiegespräche der einzelnen Instrumente und mit Akkorden, die dann von allen zu einem harmonischem Klang führen, trotz aller disharmonischen Einschübe. Wenn man sich auf diese Musik einlassen konnte, ergab  sich ein ungewöhnliches Hörerlebnis, das dann bei Stücken von Schubert und Beethoven ein wenig zur Ruhe kommen durfte.
Mit einer Neuheit, der Novelle II, grüßte Ullrich Pogoda den Jubilar. Neben sehr feinen Disharmonien überwiegen bei Pogoda sphärische, fast erzählende Passagen und machen neugierig, wie es weitergeht, was ja durchaus einer Novelle, einer Neuigkeit oder einem "Skandälchen" entspricht.
Glückwünsche kommen auch von Sebastian Elikowski-Winkler, seine Komposition erfasst besonders die poetische Seite von Heinz Roy, zumal dieser ein Verehrer des sorbischen Schriftstellers Jurij Brežan war und sich viele Anregungen in dessen Poesie holte. Das Musikstück Plejadlo heißt so viel wie das Ausgejätete, das nur die schönsten Klänge als Glückwunsch übrig lässt.
Dem Publikum hatte es auch der Solo-Flötist der Elblandphilharmonie Sachsen, Olaf Georgi, angetan, der neben den erwähnten Kompositionen einen Dance de la Chevre, einen "Ziegentanz" von Arthur Honegger für Flöte solo spielte, mit meisterlicher Beherrschung seines Instrumentes eine musikalische Kaskade von Sprüngen und Tänzen vollführte, die das Stillsitzen fast unmöglich machten.
Last not least waren Stücke von Heinz Roy selbst zu hören. Nachtgebet zeigt die lyrische Seite Roys und Für Angela ist eine kleine Kuriosität, ein Übungsstück, das er vor zehn Jahren für Angela, die Tochter seines Freundes, zum Hausgebrauch geschrieben hatte und an diesem Abend seine Uraufführung erlebte. Dass die leibliche Angela an diesem Abend anwesend war, gehörte ebenfalls zu den freudigen Überraschungen einer Geburtstagsfeier, die Heidemarie Wiesner mit viel Gespür als etwas Besonderes arrangiert hatte. Dank dafür und Dank für die vielen Übungsstunden, die zeitgenössische Musik den Künstlern abverlangt, dem Spiel am Flügel auf Tasten und Saiten von Heidemarie Wiesner, dem gefühlvollen, erzählerischen Spiel von Sabine Elvers mit der Viola, die ihren Interpretationen trotz ausgefallener disharmonischer Passagen moderner Komponisten eine Seele einhaucht.
Bewunderung auch für Detlef Seydel, der alle Künstler, Komponisten und Musikstücke mit poetischen Texten würdigte.

Heidemarie Wiener, KLavier, Waltraud Elvers, Viola, Olaf Georgi, Flöte. Von linksHeidemarie Wiesner, lins mit Heinz Roy und Angela.

 

 

 

 

 

 

 

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