Drei Vereine berieten über Kulturentwicklung in Hoyerswerda

Ursula Philipp bedankt sich bei Martin Schmidt für ein leidenschaftliches Plädoyer zur Kunstlandschaft HoyerswerdaZu der Veranstaltung "Dienstags im Stadtmuseum" hatte die Gesellschaft für Heimatkunde Hoyerswerda–Museumsverein eingeladen und Vertreter des Hoyerswerdaer Kunstvereins sowie des Kulturbundes der Stadt waren gekommen. Über die Entwicklung und die Aufgaben von Kunst und Kultur in Hoyerswerda referierte der Kunstvereinsvorsitzende Martin Schmidt
Er erinnerte an die Gründung des ersten Kulturvereins 1919, an die Eröffnung des Heimatmuseums am Burgplatz 1932, das heutige Stadtmuseum im Schloss. Mit dem Ausbau von Hoyerswerda zur Wohnstadt für das Gaskombinat Schwarze Pumpe (GSP) ab 1955 und der rasch wachsenden Einwohnerzahl wurde die Kultur- und Sporthalle Alfred Scholz in der Altstadt gebaut. Schließlich sollten die Menschen, die hart arbeiteten und oft neue Berufe im Bergbau und der Energiewirtschaft erlernen mussten, ihre Freizeit sinnvoll verbringen können, so Martin Schmidt. 1956 schuf der Museumsleiter Günter Peters mit weiteren Enthusiasten ehrenamtlich im Nationalen Aufbauwerk (NAW) den Tierpark, jetzt Zoo Hoyerswerda. Auf ebendiese Weise entstand im Wohnkomplex VI der Neustadt auf Initiative des Bürgers Gottfried Wolf das Rosarium und das Planetarium. Dass die neuerbauten Häuser der Altstadt sowie seit 1957 der Neustadt künstlerisch gestaltet sind, ist dem ersten Architekten Ferdinand Rupp zu danken, der dafür Künstler anfordert hatte, erzählte der Kunstvereinsvorsitzende. Sie gründeten 1958 die Produktionsgenossenschaft "Neue Form" Seidewinkel und einer von ihnen, der heutige Ehrenbürger Jürgen von Woyski, veranstaltete von 1975 bis 1989 internationale Bildhauersymposien im Zoo, die seit 2014 wieder stattfinden. Die geschaffenen Skulpturen zieren Stadt und Zoo und fügen Kunst in den Alltag der Menschen ein. Die vom GSP von 1976 bis 1984 ohne Planvorgabe errichtete Lausitzhalle, das Bürgerzentrum Braugasse 1 und Sporthallen organisieren in Hoyerswerda Veranstaltungen und bieten aktuell 440 Vereinen eine Heimstatt, sagte Martin Schmidt. Ihre ehrenamtlichen Mitglieder führen Menschen an verschiedenste Freizeitbeschäftigungen heran und vertreiben Einsamkeit. 
Ursula Philipp von der Gesellschaft für Heimatkunde wies darauf hin, dass die kulturelle Entwicklung von Alt- und Neustadt nur alle Vereine gemeinsam weiter voranbringen. Dazu müssten Interessen gebündelt und miteinander abgestimmt werden, sagte Peter Biernath, der Hoyerswerdaer Architekt, Denkmalpfleger und Vorkämpfer des Kulturbundes. Ein Termin für gemeinsame Aktivitäten könnte die Ersterwähnung von Hoyerswerda im Jahr 1268 sein, die sich 2018 zum 750. Mal jährt, brachte Martin Schmidt in die Diskussion ein. Das Kunstvereinsmitglied Dr. Dieter Tempel betonte, dass "wir Hoyerswerda nach außen und innen nicht klein reden dürfen". Das würde den vielen Bürgern, die hier aktiv sind, nämlich nicht gerecht. 

Eintragung im Gästebuch des Freundeskreises für Kunst und Literatur aus dem Jahr 1976

Besuch des Schauspielres Wolfgang Heinz 1975 beim Freundeskreis der Künste und Literatur