Liebe zur Heimat und zur Donau – ein Spaziergang durch Europa eigener Art
Am letzten Freitag im September besuchte der Schriftsteller Michal Hvorecky aus Bratislava die Schüler der Klasse 10b des Leon Foucault-Gymnasiums Hoyerswerda. Der junge Autor (1976 in Bratislava geboren) war - wie bereits drei seiner Kollegen - im Rahmen des Grenzgänger-Projektes der Robert Bosch Stiftung Gast des Hoyerswerdaer Kunstvereins und war gern bereit auch mit Schülern über seine Arbeit, seine Heimat Slowakei, deren Geschichte und natürlich über seine große Liebe zum Fluss Donau zu sprechen, der nahezu ganz Europa durchquert und auf der er als Betreuer von Touristengruppen auf Donau-Schiffen zwei Jahre gearbeitet hatte. Locker im Halbkreis saßen die Schüler um den Gast, dadurch ergab sich schnell ein Gespräch zwischen den jungen Partnern, bei dem sowohl der Gast als auch die Schüler Fragen stellten und Antworten gaben. Michal Hvorecky, ein junger, jedoch bereits bekannter Schriftsteller in Deutschland stellte sich kurz vor, ebenso eindrücklich sein Heimatland, „eines der kleinen in Europa – in drei Stunden kommt man mit dem Auto von der westlichen bis zur östliches Grenze“. Schüler fragten, der Gast antwortete: Wien, Prag, Budapest seien nicht nur in wenigen Stunden zu erreichen, sie haben auch lange gemeinsame Geschichte in der Habsburger Monarchie. Interesse weckte seine perfekte Beherrschung der deutschen Sprache. Daher erzählte er: Die deutsche Sprache habe er in seiner Familie gelernt, da einer seiner Großväter aus einem slowakischen Gebiet kam, in dem eine deutschsprachige Minderheit wohnte, die zwar einen eigenen Dialekt sprach, ihm aber Kenntnisse in deutscher Sprache vermittelte. Seine Bücher schriebe er in slowakischer Sprache, drei seiner Bücher wurden von sehr guten Übersetzern aus dem Slowakischen ins Deutsche übertragen. Wichtig sei es, meinte der Autor, seine Nachbarn zu kennen, ihre Eigenheiten zu achten und den Kontakt miteinander lebendig zu gestalten, denn „Nur mit Argumenten, nicht mit Parolen lässt sich Europa verwirklichen“ sagte Michal Hvorecky. Die Donau sei ein ihn ein gutes Beispiel, er sei „der“ europäische Fluss, da er große Teile Europas durchquert und die unterschiedlichsten Kulturen vermittelt. In lockerem Gespräch mit den Schülern folgte er dem Lauf dieses „europäischen Flusses“ von der Quelle bis zur Mündung. Wobei die Schüler munter ihr Wissen in der Geographie Europas bewiesen. Als Anerkennung las der Schriftsteller aus seinem Buch "Tod auf der Donau", das nicht nur Abenteuer- oder Reisebericht ist, auch nicht ein stilistisch trockener Kulturführer durch 10 Länder, dem eine amerikanische Reisegesellschaft folgt, sondern auch ein spannender Kriminalroman. Da schlugen die junger Herzen des Autors und der Zuhörer im gleichen Rhythmus. Es waren zwei spannende Gesprächsstunden, die die Blicke für einen unserer europäischen Nachbarn und seine Literatur öffneten.
Brigitte Hennig, Foucault Gymnasium Hoyerswerda:
Am 23. September 2016 erhielt die Klasse 10b mit ihrer Lehrerin Frau Thamm die Möglichkeit, an einer Buchlesung teilzunehmen. Der slowakische Autor Michal Hvorecky stellte sich und sein Buch "Tod auf der Donau" vor.
Es begann mit einer interessanten Vorstellung, da die Schüler nach Herrn Hvoreckys einführenden Worten, viele Fragen hatten. Seine offenen Antworten und der Vergleich zwischen dem Leben in der Slowakei und in Deutschland erweiterten so manchen Gedankengang. Das Buch "Tod auf der Donau" als kritische Satire über den modernen Tourismus auf einer Kreuzfahrt auf der Donau ist mit Erfahrungen des Autors als Reisbegleiter und Dolmetscher auf einer solchen Fahrt und mit fiktiven Begebenheiten verknüpft. Spannung, Liebe und Humor kommen nicht zu kurz.
Vielleicht ein Lesetipp für kühle Herbsttage.
Vielen Dank für diese Lesung, die mit Hlfe des Kunstvereins e.V. Hoyerswerda und Herrn Schmidt möglich wurde.