Artur Becker regt einen Roman "Hoyerswerda" an
Vor kurzem erschien im Verlag Weissbook.w Frankfurt am Main als 15 Buch des polnischen Autors deutscher Sprache, Artur Becker, der Band „Kosmopolen“- Auf der Suche nach einem europäischen Zuhause. In 53 Essays, die zwischen 2004 und 2016 entstanden, nimmt der Autor den Leser mit „Im Zug durch Deutschland“ – seine Wahlheimat -, „Im Zug durch Polen“ – sein Geburtsland speziell Masuren. Dort wurde Artur Becker 1968 geboren, wuchs in einer Multikultigesellschaft – wie heute gesagt wird – zwischen „Deutschen, Litauern, Weißrussen, Ukrainern, Polen und Juden auf“. Seine polnische und seine deutsche Großmutter hüteten seine Kindheit. Er wird früh selbständig. Seit seinem 17. Lebensjahr schreibt und veröffentlicht er Gedichte in polnischer Sprache. Im gleichen Jahr darf er seinen Eltern mach Deutschland folgen. Seither lebt er in Verden an der Aller. 1989 wechselt er zur deutschen Sprache, versteht sich jedoch als polnischer Autor. Sein Vorbild ist der Literatur-Nobelpreisträger Czeslaw Milosz (1911-2004), ein “Zeuge des 20. Jahrhunderts“ und dessen Werk. A. Beckers Interessen wenden sich dem Studium der Geschichte, der Philosophie, der Theologie und der Literatur vieler Zeiten und Völker zu. Ebenso wie die polnische Literatur sind ihm die deutsche, die englische und amerikanische vertraut. Es gelingt ihm, gleichsam einen Schlüssel zum Anliegen eines Schriftstellers und seines Werkes zu vermitteln, wie die Essays beeindruckend belegen. Kritische Blicke werden einfühlsam vermittelt. Artur Becker: “Die moderne Literatur des 21. Jahrhunderts wird viel mehr Verantwortung für den Menschen, der in unserer jetzigen Zeit vor allem unter schrecklicher Einsamkeit leidet, übernehmen müssen, damit eines Tages William Faulkners Prophezeiung wirklich in Erfüllung gehen kann: ‚Die Menschheit wird nicht nur Bestand haben, sondern siegen‘“. E. Hemingway und W. Faulkner werden gelegentlich als Vorbilder für den Stil seiner lebensvollen Erzählweise genannt, obwohl sie eigenständiger Geist und Erzählweise prägen. Der Leser kann Artur Becker, dem reisenden Schriftsteller, durch viele Länder und Städte folgen: Czerwonka, Bartoszyce, zur Wolfsschanze bei Gierloz, zur Schlacht bei Tannenberg, nach Riga, Krakau, Danzig, Bremen. New York, Venedig und vielen anderen Orten widmet er eigene, durchaus neue, eigenwillige Betrachtungen, die sich in seinen Romanen wie in Essays wiederfinden. Dazu gehört auch: „Hoyerswerda: Flüchtlinge sind wir auch“. Darin regt Artur Becker an, über die Stadt, in der er kürzlich aus seinen Büchern las und Gespräche führte, „endlich den einzigartigen Wenderoman von 1000 Seiten zu schreiben, der Hoyerswerda hieße, der den Aufstieg und Fall von Pompeji noch einmal erzählen und der dem historisch ausgesperrten Menschen endlich helfen würde“. Es würde gewiss ein spannend zu lesendes, Nachdenken anregendes Buch, wie seine Essays beweisen, in denen jeder Leser eine neue Sicht auf die Welt und vor allem auf seine Zeitgenossen entdecken kann.