Brigitte Reimann Spaziergang durch Hoyerswerda
Das Braunkohlenkombinat Schwarze Pumpe und die Neustadt von Hoyerswerda – das waren zwei Großbaustellen, die zusammengehörten. Die Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) nannte sie „Abenteuer Schwarze Pumpe“, lebte neun Jahre ihres kurzen Lebens hier, arbeitete in jenem Kombinat, schrieb ihre wichtigsten Bücher, die heute authentische Zeugnisse jener Aufbruchsjahre voller Illusionen und Wahrheiten sind.
Ihr Roman „Franziska Linkerhand“ – in zahlreiche Sprachen übersetzt -, vermittelt ebenso wie ihre Tagebücher ein ungeschminktes Bild jener Zeit und ein eindrucksvolles Bild des Lebens dieser Schriftstellerin, ihre Leidenschaft und ihre Liebe zum Leben. Hoyerswerda ist die „Stadt der Franziska Linkerhand“, jener Architektin, die eine schöne Stadt schaffen will und an geistiger Enge und Mangel an Mut und Material scheitert. Hoyerswerda ist keine literarische Kulisse, sondern Handlungsort.
Der Kunstverein wandert bei seinen Spaziergängen durch die Stadt, trägt an ausgewählten Orten Texte Brigitte Reimanns vor, an denen Schicksale oder Episoden angesiedelt sind. Zeitzeugen erzählen von jenen Jahren, von den Erbauern der Stadt, von der Geschichte, von der Autorin – einer Gesprächspartnerin dieses Kreises - und von ihrer Sehnsucht nach Wärme und Verständnis. Hoyerswerda erhält ein Gesicht, geprägt vom Einst und Jetzt, kritisch und liebenswert. Die Spaziergänge laden zum Austausch von Gedanken und Erinnerungen ein.
Martin Schmidt, Vorsitzender des Hoyerswerdaer Kunstvereins
Brigitte-Reimann-Spaziergänge können beim Vorsitzenden des Hoyerswerdaer Kunstvereins, Martin Schmidt, unter