Reimann-Denkzeichen
Ärgernis am Denkzeichen für Brigitte Reimann im Stadtpark Hoyerswerda
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- Geschrieben von: Christine Neudeck
Sanierungsbedürftige Texte am Denkzeichen für Brigitte Reimann im Zentralpark Hoyerswerda
Es ist ein Anliegen der Verehrer von Brigitte Reimann, dass ein Denkzeichen für die Schriftstellerin in einer Stadt, in der sie lebte, auch wirklich zum Denken anregt, zum Nachdenken über das, was sie einst über unsere Stadt schrieb und darüber, was für sie im Leben wichtig war, ihre Überzeugungen, ihre Kritiken und ihre anregenden Begegnungen mit Gleichgesinnten. Doch das ist nicht möglich, wenn der Zustand vor Ort nur denken lässt: Was für ein Dilemma!
Das Denkzeichen für Brigitte Reimann schuf der Dresdner Künstler, Thomas Reimann. Neben der stilisierten, liegenden Figur von Brigitte Reimann sind flache Wasserbecken angeordnet, in die nach der Vorstellung des Künstlers der Ideenfluss der Dichterin weitergleitet wird und in denen Texte von ihr zu lesen sind, besser gesagt: zu lesen waren. Heute verlangt es dem Betrachter viel Fantasie ab, um sie entziffern, da mehr als die Hälfte der Buchstaben entwendet wurde. So gut wie nicht mehr lesbar ist der Text: „Wenn man in dieser Stadt lebt, wird jedes Gänseblümchen, jeder Anemonenbusch zur Sensation.“
Die Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda betreibt den Stadtpark und fühlt sich nun verantwortlich, das Umfeld des Denkzeichens zu sanieren. Deshalb fand ein Ortstermin statt, mit Thomas Reimann, der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda und dem Freundeskreis des ehemaligen Kunstvereins. Es soll eine Lösung gefunden werden, wie man Vandalismus vorbeugt, gleichzeitig aber auch die Lesbarkeit von Texten dauerhaft erreicht. Denn bisher waren die im Wasser eingebrachten Texte nach jeder Beckenreinigung schon nach kurzer Zeit durch Verschmutzung und Algenanreicherung ohnehin nur schwer zu erkennen.
Herr Reimann ist bereit, eine neue, zweckmäßigere Lösung zu erarbeiten, die in absehbarer Zeit dann umgesetzt werden soll. Da sich heute die Begegnungsstätte für Brigitte Reimann in der nach ihr benannten Stadtbibliothek befindet, kann man sich vorstellen, dass der Ideenfluss der Dichterin vom Denkzeichen bis zur in Sichtweite gelegenen Bibliothek weiter geführt wird. Denn dort sind alle von ihr geschriebenen Bücher vorhanden, eine großer Fundus an Sekundärliteratur über die Schriftstellerin und: die Originalmöbel aus der aufgelösten Begegnungsstätte in der Reimann-Straße sind nun in einem Reimann-Kabinett in die Bibliotheksräume integriert.
Man kann also auf die neue Lösung von Thomas Reimann gespannt sein. Christine Neudeck
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Ein Brief von "Literaturlandschaften e.V." an den Hoyerswerdaer Kunstverein
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- Geschrieben von: Kunstverein
Die Einweihung des Brigitte-Reimann-Denkzeichens in Hoyerswerda bewirkt in der Literaturlandschaft Deutschlands eine neue Sicht auf Hoyerswerda und seine Bürger. Ein Brief des Vereins zur Förderung von Literaturstätten und -Iandschaften in Deutschland an den Hoyerswedaer Kunstverein zeigt, dass es wichtig war, diese Schriftstellerin in unserer Stadt sichtbar zu würdigen. Hier dieser Brief:
Literaturlandschaften e.V.
Verein zur Förderung von Literaturstätten und -Iandschaften in Deutschland Literaturlandschaften e.V., Brahmsstr. 9, 48527 Nordhorn
Hoyerswerdaer Kunstverein e.V.
c/o Martin Schmidt
Schöpsdorfer Straße 33
02977 Hoyerswerda Nordhorn, 24. Juli 2013
Brigitte Reimann-Skulptur in Hoyerswerda
Sehr geehrter Herr Schmidt,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Freude entnehmen wir den Medien (in erstaunlich bundesweiter Breite, wie es Berichterstattung aus der Weit der Literatur nur selten schafft!) sowie Informationen von Mitgliedern die Nachricht von der Errichtung einer Skulptur zu Ehren der im Juli des Jahres "80-jährigen" Autorin Brigitte Reimann. Unzählige Literaturfreunde in Deutschland und darüber hinaus freuen sich über das - den Berichten nach- künstlerisch wunderbar gelungene Kunstwerk "Die Große Liegende" zu Ehren der so früh verstorbenen Autorin. Was für ein kluger wie schöner (und vielleicht gar für weitere Orte mit besonderem literarischen Erbe anregender!) Gedanke, der für die deutsche Sprache und Kultur auf ganz besondere Weise unverzichtbaren Autorin ein Denkmal dieser Art zu setzen. Mit Vergnügen werden wir in unserem nächsten Mitgliederrundbrief auf die "neue Adresse" in der deutschen Literaturlandschaft hinweisen und zum Besuch anregen.
Der französische Kulturphilosoph Gaston Bachelard versichert in seiner "Poetik des Raumes": "Die Erfahrung von bedeutenden Orten und Räumen eröffnet Zukunft und Glücksperspektiven." Allen an den Bemühungen um die Brigitte Reimann-Skulptur Beteiligten (an die wir unser Schreiben weiterzuleiten bitten!) in diesem Sinne Dank, "Zukunft und Glück".
Mit freundlichen Grüßen
Literaturlandschaften e.V.
gez. K. Koch
Vorsitzender
Vorstand: Andrea Bartsch, Karl Koch (Nordhorn). Volker Posthaus (Düsseldorf)
Internetadresse: Literaturlandschaften
E-Mail:
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Wie das Denkzeichen für Brigitte Reimann entsteht.
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- Geschrieben von: Christine Neudeck
Ein Denkzeichen für Brigitte Reimann entsteht in Hoyerswerda
Am 21.Juli 2013 würde Brigitte Reimann ihren 80. Geburtstag feiern. Mit der Einweihung eines Denkzeichens soll die Schriftstellerin im neuen Zentralpark von Hoyerswerda geehrt werden. Die Arbeit des Künstlers Thomas Reimann wird im Bild begleitet.
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Die "Große Liegende" eine Plastik für Brigitte Reimann
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- Geschrieben von: Kunstverein
Der Hoyerswerdaer Kunstverein e.V. sammelt für ein Brigitte-Reimann-Zeichen in der Stadt der "Franziska Linkerhand“. Schirmherr ist der Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda, Stefan Skora.
„Ich bereue wenig von dem, was ich getan, aber viel von dem, was ich gelassen habe.“
Brigitte Reimann (1933-1973)
Die Skulptur „Große Liegende“ soll Erinnerungen anstoßen, soll anregen die kritische Energie Brigitte Reimanns für Heute und Morgen zu nutzen, Geschichten frei setzen und möglichst ein Gefühl der Gemeinsamkeit wecken, nannte der Bildhauer Thomas Reimann ein Ziel seines Werkes. Er möchte die Kunst im öffentlichen Raum mit regionaler Geschichte und mit Aussagen für die Gegenwart verbinden.
Im Zentrum der Neustadt von Hoyerswerda entsteht ein Stadtpark, der durch Wasserflächen Fließe und Wege eine Brücke zwischen der Stadt und dem sie demnächst umgebenden Lausitzer Seenland bilden soll. An einem der Wasserbecken soll an die Schriftstellerin Brigitte Reimann erinnert werden. Sie erlebte während neun Jahren ihres kurzen Lebens nicht nur den Aufbau des Braunkohlenwerkes Schwarze Pumpe und der Neustadt von Hoyerswerda, sondern schuf hier auch ihre wichtigsten Bücher. Diese wurden unvergängliche, ungeschminkten Zeugen jener Jahre des Aufbaus und des Ringens schöpferischer Menschen wie der Autorin um kulturvolleres Leben, damals wie heute. Ausgewählte Texte ihrer großen Liebe zum Leben werden in die Wasserflächen eingebracht. Sie regen an, über Wechselwirkungen von Industrie, Architektur, Kunst und Alltag und über deren Integration in solchen neuen Siedlungen nachzudenken, während im Park spaziert, geruht oder gelesen wird. Die Skulptur „Große Liegende“ soll als ein Denk- Zeichen an die Künstlerin im Zentrum dieser auf dem Reißbrett geplanten Stadt efrimnnern, in Sichtkontakt zum Konrad-Zuse-Haus. Die Schöpferin dieser Texte als Skulptur in den Stadtpark zu setzen, ist ein logischer Schluss zu den Texten in den Wasserbecken. Die „Große Liegende“ komplettiert dieses Projekt und bildet das Herz des Stadtparks in einer Stadt, die einst für mehr als 70 000 Menschen geplant wurde.
Beschreibung der Skulptur:
Der Grundkörper der Figur wird aus Klinkersteinen, dem Urmaterial Ton, gemauert und assoziiert dadurch die intensiven Auseinandersetzungen der Schriftstellerin mit den Erbauern der Stadt, mit den Verantwortlichen ihrer Zeit. Der Kopf des Bildwerkes, aus dem ein sechs Meter langer Zopf bis in das Wasserbecken fließt symbolisiert den Gedankenfluss zu den Texten, die in den Becken zu lesen sind. Kopf und Zopf werden aus poliertem Edelstahl gearbeitet, in dem sich die Gegenwart - Spaziergänger, Liebende, Kinder, der Himmels, Blumen und Bäume – spiegelt. Um urbanes Leben, um das Miteinander von Mensch und Natur ging es der Künstlerin Brigitte Reimann.
Planung der Umsetzung
Basis für die Umsetzung des geplanten Material-Mixes der Skulptur bildet ein dreidimensionaler Scan des Modells, der in Zusammenarbeit mit der TU-Dresden entsteht, um die Flächenabwicklung, die Horizontalschnitte und exakten Maße der Figur zur Verfügung zu haben, auf deren Grundlage dann die Figur Maßstab getreu modelliert wird. In Zusammenarbeit mit dem Produzenten der Klinkersteine, der Hagemeister GmbH &Co.KG in Nottuln ist es möglich, beim Hersteller direkt die Grundfigur aus ungebrannten Steinen zu modellieren. Die Steine werden, bevor diese gebrannt werden, mit Texten der Schriftstellerin versehen.
Hinter dieser Gesamtidee stehen der Hoyerswerdaer Kunstverein e.V. Hoyerswerda, die für den Stadtpark verantwortliche Wohnungsgesellschaft, der Oberbürgermeister als Schirmherr und die Stadt Hoyerswerda, die für der Realisierung dieses Projektes jedoch nur bedingt Mittel aufzubringen in der Lage sind. Der Kunstverein, der im Gespräch mit Brigitte Reimann seine Tätigkeit begann und unter dessen Ägide das Projekt “Brigitte Reimann“ steht, und ich als Künstler, möchten Sie als mögliche Unterstützer des Projektes gewinnen. Der uns fehlende Betrag für die Skulptur “Die GROSSE LIEGENDE“ beläuft sich auf 55.825,00 Euro brutto. Die Kosten für Sockel und Erdarbeiten sowie die entsprechende Umgebung der Skulptur werden durch Stadt und Wohnungsgesellschaft erbracht. Die Sponsoren werden im Grundkörper der Skulptur vor dem Brennen der Klinker plastisch eingearbeitet. Der Text entstand im Dialog zwischen Thomas Reimann und Martin Schmidt, Vorsitzender des Hoyerswerdaer Kunstvereins e.V. Ihre Spende für dieses Projekt können Sie an die folgende Adresse überweisen:
Ostsächsische Sparkasse Dresden, Kto. 3000101003, BLZ 85050300
Kennwort: „Reimannzeichen“
Gemeinnützig: Steuernummer 213/140/00207
Eine Spendenquittung wird auf Wunsch erstellt.
Thomas Reimann, Bildhauer, www.tmvo.de, schuf in Hoyerswerda bereits die Kunstwerke: das „Konrad-Zuse-Environment“ im Stadtzentrum, das „Paradiesdomino“ an der Südstraße und „Entdecke die Entdecker“ an Balkonen in der Virchowstraße.
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