Einer der nie geschwiegen hat
Am Sonntag, dem 22. März 2015, um 11.15 Uhr Am Sonntag, dem 22. März 2015, um 11.15 Uhr lädt der Hoyerswerdaer Kunstverein, zu seiner nächsten Matinee ins Schloss Hoyerswerda ein. Unter dem Titel „Einer der nie geschwiegen hat“ stellen die Berliner Schauspielerin Ines Burdow und ihr Kollege Hans-Jürgen Pabst Leben und Werk des Schriftstellers Stefan Heym (1913 -2001) vor.
Am 10. April 1913 wurde Helmut Flieg in Chemnitz in einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Wegen eines antimilitaristischen Gedichts 1931 von der Schule verwiesen, erwarb er sein Abitur am Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Berlin und studierte danach Journalistik. 1933 floh er in die Tschechoslowakei, nahm dort den Namen Stefan Heym an und vollendete zwei Jahre später in den USA sein Studium. Von 1937-39 arbeitete er als Chefradakteur des Deutschen Volksechos in New York. Seit 1939 freier Schriftsteller veröffentlichte Stefan Heym 1942 seinen ersten Roman „Hostages“. 1943 erhielt er die Staatsbürgerschaft der USA, wurde in der US-Armee in eine Einheit für Psychologische Kriegsführung eingezogen und erlebte die Invasion in der Normandie. Nach dem Krieg arbeitete er bei Zeitungen in Essen und München, ehe er wieder in die USA zurück ging. 1948 erschien sein Roman „Kreuzfahrer von heute“. 1952 verließ er die USA und kam 1953 in die DDR, geriet jedoch bald in den Wiederspruch mit seinen Themen z.B. „5 Tage im Juni“ , “Lassalle“ , die nicht erscheinen durften. Er publizierte in der Bundesrepublik. 1994 kandidierte er als Unabhängiger auf der Liste der Linken für den Bundestag und eröffnete die Legislaturperiode mit einer umstrittenen Rede als Alterspräsident. Am 16.12 2001 starb Stefan Heym in Israel.
Zu ihrem Programm sagen die beiden Schauspieler: „ Wir wollen diesem großen Humanisten, Sozialisten und Querdenker nach-denken…Wir werden Texte, Interviews und Gedichte des Schriftstellers zu Gehör bringen, an den alten Stefan Heym an den jungen Helmut Flieg denken lassen, seine Gefährtin Inge Heym beim Erinnern an 35 Jahre an der Seite eines trotzigen Schriftstellers zu Wort kommen lassen…“.
Inés Burdow gestaltete bei der Uraufführung der Oper „Linkerhand“ in Hoyerswerda die Sprechrolle der Linkerhand; mit Hans-Jürgen Pabst den Dialog Christa Wolf – Franz Fühmann und stellte ihre szenische Reflexion „Die Unvollendete“ mehrfach vor. Die Schauspielerin arbeitet als Feature-Autorin für die ARD-Anstalten. Inés Burdow wurde mit dem Kunstförderpreis 2015 des Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Alle Interessenten sind herzlich willkommen. Martin Schmidt
Eintrittskarten können beim Kunstverein erworben werden. (8 Euro; erm.:6 Euro; Schüler, Stud., Hartz IV: 1Euro)