Pücklers Beziehungen zu Schriftstellerinnen seiner Zeit
Ada von Treskow, Ida von Hahn-Hahn, Eugenie John-Marlitt
„Zahlreiche magische Orte hat Hermann Fürst von Pückler-Muskau in Park und Schloss Branitz geschaffen. Nichts ist zufällig, alles folgt einem großen Plan, in dem sich die Erfahrungen des Weltreisenden verbinden mit dessen philosophischen Ansichten.“ Einige der magischen Orte, von denen Renate Marschall schreibt, die Seepyramiden, das Hardenberg-Rondell, die Gräber und anderes mehr – erstrahlen wieder im alten Glanz. In unserer Reihe „Fürst Pückler – Wandelstern im Kosmos der Frauen“ am Donnertag, 27.November 2014, 19 Uhr im Schloss Hoyerswerda wenden sich die Historiker der Stiftung Fürst-Pückler-Museum, Park und Schloss Branitz den Begegnungen und dem Briefwechsel des Fürsten mit Schriftstellerinnen seiner Zeit zu.
Die Referenten Volkmar Herold und Christian Friedrich zählen zu den besten Kenner des Lebenswandels, der Reisen, der Briefe und Schriften des ruhelosen Garten-Fürsten. Jeder Vortrag vermittelt neue Kenntnisse von dem Reisenden, von seinem Anliegen, vor allem aber ein sehr reales, lebendiges, auch kritisches Bild seiner Zeit, der Epoche nach Napoleon und dessen Kriegen.
Das charmante Verhältnis des Fürsten zu den Damen ist seit seinen Lebzeiten Gesprächsstoff, verwoben mit Klatsch, Gerüchten und manch seltsamen Deutungen. Die beiden Kenner der Schriften und des Briefwechsels vermitteln anhand ihrer neuesten Forschungsergebnisse ein verlässliches, auch heiteres Bild eines umtriebigen und gelegentlich auch angehimmelten, stets schöpferischen Menschen seiner Zeit. Sie vermitteln anhand der Originalschriften ein vertrauenswürdiges Bild der Partner.
Diese Darstellung ist umso interessanter, da alle drei Damen zu ihrer Zeit und bis ins weit zwanzigste Jahrhundert zu den in weiten Kreisen gern und meist gelesener Schriftstellerinnen zählten, der Fürst hingegen bis heute ein bewunderter Reiseschriftsteller geblieben ist. Er weiß von Städten, Menschen, denen er begegnet, und von Erlebnissen so lebendig zu berichten, dass er heute noch ein authentisches Bild jener Gesellschaften vermittelt: Seine Haltung eines rastlos aufmerksamen Wanderers kann von Reisefreudigen heute noch bewundert werden. Zudem versteht er meisterlich und galant mit Frauen zu korrespondieren. Davon wird an diesem Abend zu hören – vielleicht auch ein wenig zu lernen sein. Zu Vortrag und anschließendem Gedankenaustausch sind Sie, Ihre Partner und Freunde herzlich willkommen. Martin Schmidt