„Engel und Dämonen in der Peripherie“

Aus Kiew zu Gast der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch

Am Donnerstag, dem 18. September 2014, um 19 Uhr liest der Schriftsteller, Essayist, Übersetzer, Schauspieler Juri Andruchowytsch, „seit Jahren eine wichtige literarische Stimme der demokratischen Bewegung der Ukraine“ (Heinrich Böll Stiftung) im Schloss Hoyerswerda beim Hoyerswerdaer Kunstverein aus seinen neuesten Büchern und berichtet aus seiner ukrainischen Heimat.
Juri Andruchowytsch, 1960 in Stanislaw (heute: Iwano-Frankiwsk, Ukraine) geboren, studierte Jura am Lemberger Polygraphischen Institut, leistete seinen Wehrdienst in der Sowjetarmee ab, begann 1982 Gedichte und seit 1989 Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Von 1989 bis 1991 besuchte er das Moskauer Maxim–Gorki-Institut, gleichzeitig führte ihn eine Lesereise durch mehrere Städte der USA. Seither schuf er mehrere Gedichtbände, fünf Romane, von denen vier auch in deutscher Sprache vorliegen, drei Essay-Sammlungen und Theaterstücke.

Juri Andruchowytsch ist Vizepräsident des Ukrainischen Schriftstellerverbandes und seit 2006 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er übersetzt ins Ukrainische beispielsweise aus dem Deutschen: R. M. Rilke; aus dem Russischen: Boris Pasternak; aus dem Englischen: W. Shakespeare. Er ist der Herausgeber der Anthologie ukrainischer Lyrik des 20. Jahrhunderts „Reich mir die steinerne Laute“. Die Heinrich Böll Stiftung und die Stadt Bremen zeichnen ihn in diesem Jahr mit dem Hannah-Arendt-Preis aus. 

Mirko Schwanitz, Bildmitte, moderiert die Lesung„Das Leben von Wanderschauspielern steckt selbst in friedlichen Zeiten voller Herausforderungen und Gefahren“, leitet Andruchowytsch die von ihm herausgegebene Aufsatzsammlung „Euromaidan – Was in der Ukraine auf dem Spiel steht“ ein. Aus dieser wird er „Sieben Februartage oder die Rolle des Kontrabasses in der Revolution“ lesen und aus dem jüngst erschienenen Roman „Moskoviada“ . Der Schriftsteller ist ein aufmerksamer Beobachter seiner Zeit und seiner Landleute zwischen den Beskiden und der Bukowina. Seine Texte leben von Erzählfreude, Phantasiereichtum und Bodenständigkeit. Er erzählt grotesk und witzig, sarkastisch und doch voller Einfühlungsvermögen, Sprachgefühl und Realitätssinn.
Der Lesung steht unser Gast für ein Gespräch zum Gehörten, zur Literatur der Ukraine und zur gegenwärtigen Situation in der Ukraine zur Verfügung. Der Journalist Mirko Schwanitz, Deutschlandfunk, moderiert den Abend. Alle Interessenten sind herzlich willkommen. Martin Schmidt
(Eintritt: 8 Euro; erm.6 Euro)

 
Bild2: Mirko Schwanitz (Bildmittte), hier bei einem Reimann-Spaziergang, wird die Lesung moderieren

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