"Und nun auf zum Postauto"
„Arno Schmidt ist der kühnste Pionier der neueren deutschen Epik“ (Hermann Kasack). Am Mittwoch, dem 04. Juni 2014, um 19 Uhr erinnert Uwe Jordan im Hoyerswerdaer Kunstverein am Kamin im Schloss an den 100. Geburtstag dieses Schriftstellers.
Arno Schmidt (1914 – 1979) wurde in Hamburg geboren, nach dem Tod seines Vaters zog seine Mutter mit ihm und seiner Schwester nach Lauban in Schlesien, der Heimat seiner Eltern. Er besuchte das Gymnasium in Görlitz, brach nach einem Jahr das begonnene Studium der Mathematik und Astronomie ab , um Pressionen der Nazis zu entkommen, und arbeitete als kaufmännischer Angestellter in einer Tuchfabrik in Greiffenberg. 1940 wurde er zum für ihn „Verhaßtesten und Stumpfsinnigsten“, dem Militärdienst, einberufen, der ihn bis nach Norwegen führte. Seit 1946 freier Schriftsteller, wechselte er häufig seine Wohnorte, bis er sich 1958 in dem kleinen Dorf Bargfeld, Lüneburger Heide, niederließ. Bereits mit seinem ersten Erzählband „Leviathan oder die beste der Welten“ 1949, machte der Eigenwillige sowohl inhaltlich als auch gestalterisch auf sich aufmerksam. Seiner Lebensunterhalt sicherte er sich lange Zeit durch das Übersetzen von Büchern englischer Autoren u.a. James Joyce, Edgar Allan Poe, William Faulkner, James Fenimore Cooper und anderen. Mit brillant gestalteten Funkessays zu Siegmund Freud, James Joyce, Adalbert Stifter, Charles Dickens, Ludwig Tieck, Leopold Schefer im Süddeutschen Rundfunk sammelte er einen Verehrer-Kreis ums sich. In der DDR erschien 1982 eine Auswahl unter dem Titel „Vom Grinsen des Weisen“. Die Titel meint Leopold Schefer, den Schriftsteller, Komponisten und Freund des Fürsten Pückler-Muskau: „Der Ort: die Lausitz. Also ein in vielfachen Beziehungen nachdenkliches Gebiet“. Es folgten Kurzromane „Aus dem Leben eines Fauns“, Betrachtungen „Sitara und der Weg dorthin“ , Arno Schmidt eigenwilliger Blick auf Karl May; Biographien wie die des Romantikers Friedrich de la Motte Fouque und „Zettels Traum“, nicht nur als Buchformat einmalig. Der Schriftsteller und Freund Alfred Andersch bekannte: “Dieser Mann ist, zu allem hinzu einer der größten und humansten Humoristen in aller deutschen Literatur“. Dieses Votum macht neugierig auf die Darstellung von Uwe Jordan, einen der besten Kenner dieses originellen, geistreichen, zu Diskussion wie Nachdenken herausfordernden deutschen Autors. Dazu sind alle Freunde der Literatur und des Gesprächs herzlich willkommen. Mit freundlichen Grüßen Martin Schmidt
Arno Schmidt (1914 – 1979) wurde in Hamburg geboren, nach dem Tod seines Vaters zog seine Mutter mit ihm und seiner Schwester nach Lauban in Schlesien, der Heimat seiner Eltern. Er besuchte das Gymnasium in Görlitz, brach nach einem Jahr das begonnene Studium der Mathematik und Astronomie ab , um Pressionen der Nazis zu entkommen, und arbeitete als kaufmännischer Angestellter in einer Tuchfabrik in Greiffenberg. 1940 wurde er zum für ihn „Verhaßtesten und Stumpfsinnigsten“, dem Militärdienst, einberufen, der ihn bis nach Norwegen führte. Seit 1946 freier Schriftsteller, wechselte er häufig seine Wohnorte, bis er sich 1958 in dem kleinen Dorf Bargfeld, Lüneburger Heide, niederließ. Bereits mit seinem ersten Erzählband „Leviathan oder die beste der Welten“ 1949, machte der Eigenwillige sowohl inhaltlich als auch gestalterisch auf sich aufmerksam. Seiner Lebensunterhalt sicherte er sich lange Zeit durch das Übersetzen von Büchern englischer Autoren u.a. James Joyce, Edgar Allan Poe, William Faulkner, James Fenimore Cooper und anderen. Mit brillant gestalteten Funkessays zu Siegmund Freud, James Joyce, Adalbert Stifter, Charles Dickens, Ludwig Tieck, Leopold Schefer im Süddeutschen Rundfunk sammelte er einen Verehrer-Kreis ums sich. In der DDR erschien 1982 eine Auswahl unter dem Titel „Vom Grinsen des Weisen“. Die Titel meint Leopold Schefer, den Schriftsteller, Komponisten und Freund des Fürsten Pückler-Muskau: „Der Ort: die Lausitz. Also ein in vielfachen Beziehungen nachdenkliches Gebiet“. Es folgten Kurzromane „Aus dem Leben eines Fauns“, Betrachtungen „Sitara und der Weg dorthin“ , Arno Schmidt eigenwilliger Blick auf Karl May; Biographien wie die des Romantikers Friedrich de la Motte Fouque und „Zettels Traum“, nicht nur als Buchformat einmalig. Der Schriftsteller und Freund Alfred Andersch bekannte: “Dieser Mann ist, zu allem hinzu einer der größten und humansten Humoristen in aller deutschen Literatur“. Dieses Votum macht neugierig auf die Darstellung von Uwe Jordan, einen der besten Kenner dieses originellen, geistreichen, zu Diskussion wie Nachdenken herausfordernden deutschen Autors. Dazu sind alle Freunde der Literatur und des Gesprächs herzlich willkommen. Mit freundlichen Grüßen Martin Schmidt