Leo Tolstoi und die Suche nach Visionen, Feature von Antje Leetz, Vorführung und Gespräch
Die Berliner Autorin Antje Leetz ,Berlin, stellt den russischen Schriftsteller Lew N.Tolstoi am Mittwoch, dem 20. März 2013, um 19 Uhr im Schloss Hoyerswerda bei einem Gespräch am Kamin des Hoyerswerdaer Kunstvereins vor. Seit mehr als 150 Jahren zählt Lew Tolstoi zu den bekanntesten Schriftstellern der Welt. Anlässlich seines 100. Todestages schuf die Slawistin Antje Leetz das Feature „Nichts weniger als eine Rettung - Leo Tolstoi und die Suche nach Visionen“ für die Rundfunksender RBB und MDR -. Es wird an diesem Abend zu hören und im anschließenden Gespräch zu diskutieren sein. Antje Leetz folgte dazu Lew Tolstoi an Orte seines Lebens, vor allem nach Astapowo, seinem Sterbeort in der Region Lipezk. Sie sprach mit der Leiterin des dortigen Museums, mit heute dort lebenden Bürgern, die den Schriftsteller verehren, zitiert aus Briefen und den letzten Tagebüchern. Die Hüter seines Werkes kommen zu Gehör, die Jugendliche an Bücher und Anliegen des Dichters heran zu führen suchen. Als leidenschaftlicher Anhänger Tolstois und als engagierter Vertreter seiner Ideen in unserer Zeit wird dabei auch der Dichter Wladimir Kaminer, der in Deutschland lebt, mehrfach zu hören sein. Er erweist sich nicht nur als brillanter Kenner Tolstois, sondern tritt auch für die Aktualität von dessen Werken in der Gegenwart ein. Antje Leetz studierte in Moskau, ist mit russischen Autoren befreundet, kennt Land und Leute bestens und wirkt seit Jahren – einst mit ihrem Lebenspartner Dr. Ralf Schröder - für die Kenntnis der russischen Literatur. Mit ihrem Feature vermittelt sie einen ebenso spannenden wie anregenden und stimmungsvollen Einblick in die Zeit Lew Tolstois. Es gelingt ihr ein Bild des heutigen Rußland mitzuteilen, das einen Weg zwischen Geschichte und Moderne zu finden sucht. Dabei ist Lew Tolstoi mit seinem Werk eine strenge Richtschnur. Das Feature bringt dies Anliegen nah, ohne zu moralisieren oder zu agitieren. Vielmehr wird Literatur Schöpfern und Hörern lebendige Gesprächsanregung. Dazu lädt der Kunstverein herzlich alle Literatur- und Zeitgeschichtsfreude ein. Martin Schmidt