In Memoriam Gerhart Hauptmann zum 150. Geburtstag
Gerhart Hauptmann, der Dichter aus Schlesien und Literatur-Nobelpreisträger, wurde vor 150 Jahren geboren. Seinem Leben und Werk widmet der Hoyerswerdaer Kunstverein am Donnerstag, dem 20. September 2012, um 18 Uhr im Schloss Hoyerswerda ein „Gespräch am Kamin“. Dr. Wolfgang Wessig, Theater- und Kulturwissenschaftler aus Görlitz, folgt dem Dichter von dessen ersten öffentlichen Auftreten mit der dramatischen Dichtung „Vor Sonnenaufgang“ bis zu Höhepunkten seines literarischen Schaffens. Der Gast wird zu den Wurzeln Hauptmanns in Schlesien und dessen weiteren Leben sprechen, aus Werken des Dichters und aus Texten seiner Zeitgenossen lesen. Als früher fördernder Wegbegleiter bis zu Gerhart Hauptmanns 50. Geburtstag, 1912, wird Otto Brahm, Präsident der „Freien Bühne“ und Leiter des Deutschen Theater Berlin, zu Wort kommen. In seinem Tagebuch „Die Geschichte der 36 Tage“ hielt der Dichter das Jahr 2012 zwischen dem Tod von Otto Brahm und der Verleihung des Literatur-Nobelpreises fest. Daraus wird von dem künstlerischen und sozialen Anliegen des Dichters zu hören sein. Seinen 70. Geburtstag beging Gerhart Hauptmann 1932 auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Der Görlitzer Schriftsteller Ludwig Kunz gab zu dem Anlass die Aufsatz-Sammlung „Gerhart Hauptmann und das Junge Deutschland“ heraus. An dieser beteiligten sich Literaten der verschiedensten Geisteshaltungen. Dr. W. Wessig wird die Beiträge von Hans Fallada und Werner Milch zu Gehör bringen und damit das Bild des Dichters Gerhart Hauptmann aus Sicht bekannter Zeitgenossen vermitteln. Der Dichter Rudolf Alexander Schröder erinnerte sich 1952: “Welch eine Menschenwelt blickt uns aus Gerhart Hauptmanns Werk entgegen mit Zügen, die wir auch da als die unsern erkennen müssen, wo sie uns zunächst fremd anblicken mag. Auch da bleibt sie eine Welt, die uns bannt, das heißt, die uns bindet und verpflichtet, indem sie uns auf uns zurückführt“. Es wird auch an Novellen wie „Bahnwärter Thiel“, an „Die Weber“, die Komödie „Den Biberpelz“ oder “Die Ratten“ zu erinnern sein. Alle Literatur- und Theaterfreunde sind herzlich willkommen.