Architekturgeschichte vor unserer Haustür erleben.
Am Sonnabend, dem 28. April 2012, lädt der Hoyerswerdaer Kunstverein zu seiner nächsten Exkursion ein. Ziel ist das 1909 gegründete Hellerau bei Dresden. Hellerau steht am Anfang einer Reihe von Gartenstädten, die Anfang des 20.Jahrhunderts in Deutschland gegründet wurden. Die Verbindung von Wohnen im Grünen mit Gärten in ruhiger Lage, war die Antwort der Architekten und Städtebauer auf die Zeit der Mietskasernen auf engem Raum, wie sie im voran gegangenen 19. Jahrhundert entstanden waren. Bedeutende Architekten wirkten an der Lösung dieser Aufgaben mit, die allen Schichten der Bevölkerung ein eigenes Heim geben sollten. Dies geschah, vor allem an Orten neuer Industrieansiedelungen – in unserer Region z.B. in Lauta, Werminghof/Knappenrode , Laubusch, Marga/Brieske. Die Besonderheit von Hellerau, in dem berühmte Architekten wie Heinrich Tessenow, Richard Riemerschmid, Hermann Muthesius und viele andere tätig wurden, besteht in einer Viellfalt von unterschiedlichen architektonischen Handschriften. Die Ideen, die jeder in seinem Quartier verwirklichte, sind heute noch zu erkennen, und trotzdem fügte sich alles zu einem Ganzen. Ein wichtiger sozilaer Aspekt ist das Wohnen im Eigentum auf der Basis von Werkskrediten; in anderen Gartenstädten war die Wohnung meist nur eine Werkswohnung, die nach dem Ausscheiden aus dem Betrieb verlassen werden musste. In Hellerau gibt es zudem eine interessante Parallele zu Hoyerswerda-Neustadt: Hellerau ist ebenfalls keine reine Wohnsiedlung, sondern hatte von Anfang an fast alle kommunalen Einrichtungen, die eine Sadt braucht, nicht zuletzt das berühmte Festspielhaus von Heinrich Tesenow. Allerdings wurde dieses schon 1912, also 3 Jahre nach der Gründung von Hellerau eröffnet, nicht so in Hoyerswerda, da wartete man 29 Jahre lang auf die heutige Lausitzhalle, das damalige Haus der Berg- und Energiearbeiter.
Unter sachkundiger Führung des Architekten Clemens Golonska wollen wir uns von der interessanten Gartenstadt Hellerau überraschen lassen und dabei einen Abschnitt der Architekturgeschichte "vor unserer Haustür erleben".
Anreise mit Bus von Hoyerswerda mit Busunternehmen Kaiser. Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte: 8:00 Uhr Lausitzer Platz, 8:10 Uhr Haltestelle Zoo, 8:20 Uhr Haltestelle Bröthen/Michalken, 8:35 Uhr Bernsdorf Zollhaus. Rückfahrt gegen 15:00 Uhr ab Hellerau. Teilnehmer an der Busfahrt bitte bei Familie Schmidt unter Tel. 03571/412016 melden.
Die Führung startet pünktlich 10:00 Uhr am Werktor des Gebäudeensembles Deutsche Werkstätten Hellerau, Moritzburger Weg. Individuelle Anreise bis 9:45 Uhr.
Plätze für das Mittagessen wurden für 13:00 Uhr im Gasthaus Hellerau, Markt 15, bestellt.
Ihr Martin Schmidt