„Unruhige Nacht“
Liebe Mitglieder und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
beim nächsten Gespräch am Kamin des Hoyerswerdaer Kunstvereins am Mittwoch, dem 5. Oktober 2011, um 19 Uhr im Schloss Hoyerswerda spricht der Berliner Schriftsteller Jürgen Israel über Leben und Werk von Albrecht Goes (1908 -2000).
Der Schriftsteller Albrecht Goes gehört zu der Generation, die als junge Menschen die Grausamkeiten des zweiten Weltkriegs erlitten.
In Langenbeutingen (Württemberg) geboren, besuchte er die Schule in Berlin und studierte Germanistik, Geschichte und später Theologie. Seit 1933 bis 1940 arbeitete er als Pfarrer, wurde 1940 zum Militär einberufen und war bis 1945 Militärpfarrer in Russland, Polen, Ungarn und Österreich, ehe er zum Pfarrdienst zurückkehren konnte.
Die Eindrücke jener furchtbaren Jahre verarbeitete er in seinen ersten Erzählungen „Die unruhige Nacht“, „Das Brandopfer“,“ Begegnungen in Ungarn“, damit wurde er bekannt. Goes war ein Mittler für Frieden und Verständigung, besonders auch gegenüber dem jüdischen Volk. Seine Frau hatte während der Zeit der nationalsozialistischen Verbrechen jüdische Mitbürger versteckt und gerettet. An Elisabeth Goes erinnert im Hain der Gerechten in Yad Vashem Jerusalem ein Baum. Der Dichter starb im Jahr 2000 in Stuttgart-Rohr.
„Fragt man mich nach ständigen Begleitern“, bekannte Albrecht Goes, “so müsste ich neben der Bibel wohl an erster Stelle Goethes und Mozarts Werk nennen, müsste von dem ‚strengen Glück’ sprechen, das Hölderlin und Mörikes Dasein für mich bedeutet, und müsste bezeugen, wie viel ich verdanke den humanistischen Geschenken aus der Welt von Hofmannsthal, Thomas Mann, Hermann Hesse, Albert Camus und Martin Buber“.
Davon wird von Jürgen Israel mehr zu hören sein, er schrieb ein Essay „Albrecht Goes, die DDR und das Judentum“. Darin wird auf den Jahrzehnte währenden Dialog zwischen Albrecht Goes und Martin Buber auch unter heutiger Sicht besonders intensiv eingegangen.
Wir würden uns freuen, Sie, Ihre Partner und Freunde, an diesem Gesprächsabend begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Schmidt