Verführtes Denken
Liebe Mitglieder und liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
Um 18 Uhr am 23. Juni 2011 lädt der Kunstverein ins Schloss Hoyerswerda zu seinem Gespräch am Kamin mit Dr. Wolfgang Wessig zu Leben und Werk des polnischen Literatur-Nobelpreisträger Czeslaw Milosz ein.
Vor einhundert Jahren wurde Czeslaw Milosz in Seteniai (heute Szetejnie) geboren. In Wilna studierte er Literatur und Jura. Für erste Gedichte erhielt er ein Stipendium für ein weiteres Studium in Paris. 1933 erschien sein erster Gedichtband. Für seine Tätigkeit im Untergrund während des 2. Weltkriegs wurde er mit dem Titel Gerechter unter den Völkern in der Gedenkstätte Yad Vashem (Israel) ausgezeichnet. Von 1945 - 49 vertrat er Polen als Diplomat in den USA und in Frankreich. Nachdem ihm 1950 kurzzeitig sein polnischer Pass entzogen wurde, erhielt er 1953 politisches Asyl in Frankreich. Seit 1960 arbeitete er als Professor für slawische Sprachen und Literatur in Berkeley (USA). Seine Bücher wurden mehrfach in Polen verboten, 1980 wurde Milosz mit dem Literatur-Nobelpreis geehrt, besuchte 1981 Polen, kehrte aber erst 1989 zurück, starb 2004 in Krakau und erhielt dort ein katholisches Staatsbegräbnis.
Milosz schrieb in polnischer Sprache, seine Bücher seien „von schwermütiger Nachdenklichkeit und leidenschaftlichem Engagement“ (Marcel Reich-Ranicki) für Josef Brodsky ist er einer „der größten vielleicht den größten) Dichter unserer Zeit.“ Davon können sich alle Literaturfreunde bei der stets höchst lebendigen, fesselnden, szenischen Lesung von Dr. W. Wessig aus den Büchern „Das Tal der Issa“, „Verführtes Denken“ und „Visionen an der Bucht von San Franzisco“ überzeugen.
Ihr Martin Schmidt