Vortrag von Erich Busse, Dresden, über die Geschichte des jüdischen Volkes
Liebe Mitglieder und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
in unserer Reihe zu Geschichte und Kultur laden wir Sie am Mittwoch, dem 6. April 2011, um 19 Uhr zu einem Vortrag „Judentum in Europa“ ins Schloss Hoyerswerda ein.
Das Judentum ist die älteste der drei monotheistischen Weltreligionen, seine Entstehung vor mehr als 3000Jahren glich einer Revolution unter den Religionen jener Zeit. Christentum und Islam bildeten sich später, sie nahmen Überlieferungen des Judentums auf. Thomas Mann schildert dies eindrücklich in seiner Trilogie „Joseph und seine Brüder“.
Pfarrer Erich Busse aus Dresden folgt mit Bild und Text den jüngsten zweitausend Jahren der wechselvollen Geschichte des jüdischen Volkes in Europa. Sie beginnt 70 n. Chr. als Jerusalem durch den römischen Feldherrn Titus erobert, der Tempel zerstört, die Juden vertrieben wurden. Sie lebten fortan zerstreut in vielen Ländern, es entstanden religiöse und kulturelle Besonderheiten, Synagogen wurden nach eigenen Grundsätzen gebaut. Der Vortrag stellt diese vor, das Entstehen des Antisemitismus, des Zionismus, der Emanzipation der Juden in Deutschland, ab er auch die Pogrome in Russland und anderen Ländern, den Holocaust der deutschen Nationalsozialisten und die Versöhnung.
Die Geschichte des Judentums ist seit Jahrhunderten eng mit der Kulturentwicklung Europas verbunden. Erinnert sei u.a. an Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“, an den Philosophen Moses Mendelssohn, die Bilder von Max Liebermann, von Marc Chagall und an die Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy.
„Kaum ein anderes Volk der Weltgeschichte wurde so oft vertrieben, verfolgt und gemordet, bis hin zu den Konzentrationslagern der Nazizeit. Kaum ein anderes Volk hat so viel zum Entstehen der europäischen Kultur und zur Verbreitung von Wissen, Wissenschaft, Kunst und Kultur beigetragen“, sagt Erich Busse. “Ich möchte, dass die Menschen aufmerksamer durch die Welt gehen und sich den vielen Versuchen und Versuchungen eines grob vereinfachten Weltbildes informierter entgegenstellen können.“
Wir würden uns freuen, Sie, Ihre Partner und Freunde an diesem Abend begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen Martin Schmidt