Die Nilreise des Hermann Fürst von Pückler-Muskau
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,
am Donnerstag, dem 3. März 2011, um 19 Uhr folgen die Historiker der Stiftung Fürst Pückler Branitz, Volkmar Herold und Christian Friedrich, im Schloss Hoyerswerda der Reise des Fürsten nach Ägypten.
Anhand zeitgenössischer Bilder besuchter Orte, mit Originalberichten des Reisenden spüren sie dessen Erlebnissen im Jahr 1837/38 nach. Hermann Fürst von Pückler-Muskau 1844 berichtete darüber in seinem dreibändigen Werk „Aus Mehemed Ali’s Reich“.
Am Neujahrstag des Jahres 1837 war der Reisende von Kreta aufgebrochen, um nach Kairo zu gelangen. Die beiden Kenner der Reisebücher Pücklers erzählen: Bei seinem Eintreffen in Alexandria salutierte die gesamte ägyptische Flotte mit Geschützdonner. Mehemed Ali, der ägyptische Vizekönig, empfing Fürst Pückler wie einen Freund. Erst vor kurzem hatte er die staatliche Unabhängigkeit von der Hohen Pforte, der Türkei, erlangt. Nun versuchte er den Fürsten für seine Politik zu gewinnen, er übernahm Pücklers Reise- und Verpflegungskosten und gab ihm den deutsch-ägyptischen Marinearzt Dr. Koch als Begleiter für die Reise mit.
Auf dem Sklavenmarkt in Kairo kaufte der Fürst die Sklavin Machbuba, ein geheimnisvolles Mädchen, die für ihn Dienerin, Pflegetochter und Geliebte wurde. Pücklers Nilreise führte durch Oberägypten und Nubien an Ufern entlang, die es heute so nicht mehr gibt. Er besichtigte und beschrieb die imposanten Reste einer vergangenen Weltkultur u. a. die Pyramiden von Gizeh, die Tempel von Theben, Luxor und Karnak und er beging auch Kulturschändung. Seine Reise führte ihn nach Khartum bis nach Wadi Medina. Erschöpfung und gefährliche Erkrankungen zwangen Pückler am 1. Juli 1837 zur Umkehr. Der Lausitzer Standesherr war auf dieser Reise so weit südlich vorgedrungen wie vor ihm kein Europäer. Die Rückreise führte über mehrere Stationen z. B. Meroe, Dongola und Edfu nach Kairo und Anfang Januar 1838 nach Alexandria.
Der Vortrag beschreibt auch die Abenteuer dieser Reise vor mehr als 170 Jahren. Dazu sind alle Reise- und Geschichtsfreudigen herzlich willkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Martin Schmidt