"Ahasver" von Stefan Heym - ein großartiges Buch

Roman von Stefan Heym aus dem Jahr 1981, 1988 im Buchverlag Der Morgen verlegt.In seinen Gesprächen zur Literatur stellt der Journalist, Uwe Jordan, im Kunstverein am Dienstag, dem 20. August 2019, um 19 Uhr im Schloss Hoyerswerda, das bewegte Leben des Schriftstellers Stefan Heym und dessen Roman „Ahasver“ vor. Stefan Heym, 1913 in Chemnitz geboren, schloss seine Schule in Berlin ab, ehe er 1933 über die Tschechoslowakei in die USA flüchten konnte. Dort arbeitete er als Redakteur einer deutschsprachigen Zeitung und schrieb seinen ersten Roman. In Deutschland erschien 1948 sein Roman „Kreuzfahrer von heute“, ihm folgten insgesamt 40 Bücher. 1952 kam er in die DDR. Der Roman „Ahasver“ erschien 1981 in der Bundesrepublik, die DDR verlegte diese Bücher erst ab 1989. Im Jahr 2001 starb Stefan Heym in Israel.
-Der Autor legte seinem Roman „Ahasver“ die aus dem Mittelalter tradierte Legende von dem Schumacher Ahasver aus Jerusalem zugrunde, der Jesus auf dem Weg zu seiner Kreuzigung eine Ruhepause und einen Becher Wasser verweigert haben soll. Als Strafe darf die Seele von Ahasver keine Ruhe finden, sie irrt durch die Zeiten. Heym erzählt, wie sie als Störenfried im Altertum gewirkt haben soll, dann während der Reformation und letztlich in der Gegenwart. In der DDR verwirrte er im Ost-West-Gegensatz ein „Institut für wissenschaftlichen Atheismus“. Stefan Heym erzählt Ideen reich und phantasievoll. Auch wenn er dem geschichtlichen Ablauf folgt, erzählt er Geschichten, mal Augen zwinkernd, mal humorvoll. Der Schriftsteller Jurek Becker schrieb: “Gewiss, ‘Ahasver‘ hat ein Geheimnis wie jede Kunst, ich möchte sagen, ein geheimnisvolles, das reizt den Leser.“ Alle Literaturfreunde sind herzlich willkommen. Martin Schmidt