Gudrun Otto und Cvetanka Kirilova Schnorrbusch stellen in Kamenz aus
Am Freitag, dem 09.März, um 19 Uhr stellen die Hoyerswerdaer Malerin Gudrun Otto, und die Bildhauerin Cvetanka Kirilova Schnorrbusch im Museum der Westlausitz Kamenz aus. Die Ausstellung in Kamenz zeigt Werke der Malerin aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. Sie zeigt, wie intensiv sie die Welt anderer Malweisen nutzte. Gudrun Otto wanderte mit Skizzenblock und Stift durch Andalusien, über Gran Canaria, durch Griechenland und andere Länder. Das Fremde an deren Kultur, Landschaft und Lebensweise wurde ihr vertraut. Ihre Arbeiten zeigen uralte Kulturdenkmale der Mittelmeerländer und auch solche aus dem Norden Deutschlands: Die Reste des Zisterzienserklosters Eldena bei Greifswald fesseln sie wie vor 180 Jahren den Romantiker Caspar David Friedrich. Doch wie unterschiedlich bannen beide Künstler ihren Blick auf Papier und Leinwand! Der Betrachter der Blätter muss staunen, angesichts des Zaubers alter Gebäude – den Bildern wohnt Ruhe und Farbpoesie inne.
Der Landschaft der Lausitz gehört ihre besondere Zuneigung. Seit zwei Jahrzehnten wandert sie mit drei weiteren Malfreundinnen durch Wiesen, Wälder, an die einsamen Ränder der Moore und der neu entstandenen Seen. Bäume mit der Kolonie von Graureiherhorsten bei Hoyerswerda und deren ständig wechselndes Leben bannt sie mit Stiften und Farben auf Karton und Papier. Sie schafft Briefkarten mit auf Lausitzer Feldern tanzenden Kranichen, welche vor dem Abflug in den Süden stehen.
Cvetanka Kirilova Schnorrbusch lebt in Leppersdorf umgeben von Schöpfungen ihrer Hände. Am Dorfteich begrüßt - wie im Märchen - „Die Nixe“ (Rusalka) den Gast. Nur wenige Schritte weiter beginnt die Welt der Bildhauerin. Von der Pforte bis zum Haus locken Bildwerke den Gast zum Schauen. Der Besucher kann bei den Geschöpfen der Künstlerin verharren. Die Freude am Lernen verlockte die beschwingt erzählende, in Bulgarien geborene Künstlerin anfangs in Sofia zum Studium der Philosophie, nach zwei Jahren wechselte sie an die Karlsuniversität in Prag und widmete sich der Soziologie. Nach dem Abschluss der Studien zieht sie 1983 nach Dresden, arbeitete anfangs in Sozialberufen und widmet sich seit 1996 ihrer Freude an Bildhauerei. Frank Masdorf wurde ihr Lehrer und Mentor, fünf Jahre übte sie sich in Steinbildhauerei. Schnorrbusch reist gern, Marokko, Island, Kappadokien und Istanbul waren einige ihrer Ziele. Ebenso vielfältig wie die Welt jener Reise sind die Gestalten ihrer Hände: Köpfe von Menschen schafft sie in großer Zahl. Keiner ähnelt dem anderen, jeder besitzt eigenen Ausdruck. Der Betrachter steht, staunt, sinnt über die Vielfalt und über sich selbst nach. Die Künstlerin entlockt den Steinen Lächeln oder Träumen, Nachsinnen oder Beobachten, alles ist da. Jedes Bildwerk erzählt und schweigt zugleich.