Trauer um Rosemarie Urban

So bleibt Rosemarie Urban erinnerlich: engagiert und klug.  rhManche Nachrichten kann man einfach nicht glauben. Sie können nicht wahr sein. Muss nicht die Zeit in Stadt und Land wenigstens einen Moment inne halten? Wenn, wer diese Zeit über zwei Jahrzehnte hinweg kräftig mit bewegt hat, auf einmal nicht mehr vorwärtsdrängend in ihr Getriebe greift?
Rosemarie Urban hat dieser Zeit, dieser Region so ins Getrieben gegriffen. Weil sie der Meinung war, jeder solle doch fürs Gemeinwohl kämpfen. Auf seinem Feld. Mit seinen Möglichkeiten. Nach seinen Kräften. Kräften, die man der zierlichen Frau nicht zutraute. Die man aber zu ahnen begann, wenn sie von den Dingen sprach, die sie ändern wollte, wo es not tat - und die zu erhalten sie keine Mühen scheute, wenn sie es des Erhaltens für Wert befand. Wo sie Verbündete glaubte finden zu können, warb sie darum. Konnte leidenschaftlich streiten und überzeugen. So viel Courage imponierte in Chefbüros und Amtsstuben, in Unternehmenszentralen, Staatskanzleien, Ministerien, Bischofssitzen...
Sie war Agens der Bewegung, die nach der Wende manchen Strauß gegen die Lautawerk-Liquidation ausfocht; des Lautawerkes, in dem sie seit 1984 gearbeitet hatte. Als Gastgeberin im Gästehaus am Lautaer Südpförtner hat sie von 1991 bis 1998 dafür gesorgt, dass hunderte Lauta-Besucher Stadt und Region in bester Erinnerung behielten, darunter die Wiener Sängerknaben, die bei ihr logierten.
Sie blieb auch nach 1998 in "kleinen" Angelegenheiten Kämpferin. So hat sie die Deutsche Bahn so lange gedrängt, bis sie nach jahrelangem Zieren Wartehäuschen auf dem Lautaer Bahnhof aufstellen ließ. Und sie hat sich stets in der Neustadt-Gemeinde eingebracht und engagiert - in Hoyerswerda; der Stadt, in der sie nach 1961 bis 1981 lebte und an der, nach eigenem Bekenntnis ihr Herz hing.
Brecht sagte, es gebe Menschen, die kämpfen eine Tag: sie seien gut./ Andere kämpfen ein Jahr: sie seien besser./Dann gebe es Menschen, die viele Jahre kämpfen - sie seien sehr gut./ "Aber es gibt Menschen, die kämpfen ihr Leben lang: Das sind die Unersetzlichen". Eine Unersetzliche ist jetzt gegangen. Wir trauern um Rosemarie Urban.
Mit freundlicher Genehmigung von: Hoyerswerdaer Tageblatt am 30. März 2012

Rosemarie Urban starb am 26.03.2012, die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 05.04.2012, 11:00 Uhr auf dem Friedhof in Schwarzkollm statt.



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