„Parabelring“ – Toleranz Oberlausitz, ein Projekt des Kunstvereins Hoyerswerda
Autoren - Bücher - Orte - Zeiten
Projektbeschreibung:In der Region Oberlausitz-Niederschlesien lebten und arbeiteten in den jüngst vergangenen fünf Jahrhunderten zahlreiche Schriftsteller. Eine derzeit für das Projekt „Parabelring“ des Hoyerswerdaer Kunstvereins erarbeitete Sammlung weist bereits mehr als 150 Autoren auf, davon sind nahezu die Hälfte sorbischer Herkunft und Sprache.
Ihre Werke repräsentieren große Vielfalt, zahlreiche künstlerische Genres. Viele fanden nur zu ihrer Zeit und einige finden bis heute Aufmerksamkeit und Aufnahme über die Region hinaus. Zahlreiche Werke vertreten den Gedanken der Toleranz, die ihren poetischen und wirksamsten Ausdruck in der Ringparabel von Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ fand.
Gegenwärtig werden Namen der Autoren, Bilder, deren Lebensläufe, Bibliografien, Zitate, Lebensorte und deren Aussagen zur Region Oberlausitz gesammelt.
Dabei zeigt sich, dass die Städte Görlitz, Bautzen, Zittau, vor 1945 auch Breslau, Schwerpunkte literarischen Schaffens waren. Im ländlichen Raum entstand umfangreiches sorbisches Schrifttum, das einen spezifischen Charakter ausbildete. Dieses Miteinander stellt auch ein Zeichen der Toleranz in der Region dar.
Die Angaben zu den Autoren werden auf einer eigenen Homepage erfasst, um einer Landkarte der Region zugeordnet zu werden. Erste Entwürfe belegen ein enges Netz, zeigen den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien als „literarische Region“.
Da bis 1945 bedeutende Einflüsse aus Gebieten Schlesien und Nord-, Böhmens stammen, sollen Autoren jener Räume und der vergangenen Zeiten ebenfalls erfasst und zugeordnet werden.
Die Darstellung als Parabelring dient der Information, soll Fachleute, Literaturfreunde, Lehrende und Lernende, besonders auch die Jugend, auf die Kulturregion Oberlausitz und auf die in ihr betriebene Literaturpflege aufmerksam machen.
Dazu sollen Standorte von Bibliotheken, Literaturzentren, Dichterhäusern oder weiteren Orten, die Literatur oder das Andenken von Autoren pflegen mit ihrer jeweiligen Spezifik erfasst und in das Netz aufgenommen werden.
Auf die Weise könnte die Entstehung und Wirksamkeit von Literatur in der Oberlausitz-Niederschlesien in Vergangenheit und Gegenwart aufgezeigt werden und helfen, Literatur als gemeinsames Gut zu bewahren und bekannt zu machen.
Der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien fördert das Projekt.