„Old Possums Katzenbuch“ und einen Dichter entdeckt

Uwe Jordan liest "Old Possums Katzenbuch" von Thomas Stearns EliotIm Jahr 1939 schrieb der Dichter T.S. Eliot Gedichte über seine Katzen und deren Verhalten „Old Possums Katzenbuch“. Liebevoll, heiter, auch ironisch schilderte er die Charaktere seiner Lieblinge, als Geschenk für seine Patenkinder. Es fand sofort Zuspruch von allen Katzenliebhabern, der sich weltweit steigerte als 1981 der amerikanische Komponist Sir Andrew Lloyd Webber diese Liebeserklärung an die Haustiere, die am meisten geliebt werden, zum Musical „Cats“ umwandelte, das zu einem Welterfolg wurde. Ein Kritiker schrieb, das Musical zeige, dass „Katzen auch nur Menschen“ seien.
Am 23. September2014 fesselte Uwe Jordan mit den Gedichten Eliots und deren Geschichte seine Zuhörer beim Gespräch am Kamin des Kunstvereins. Mit der Zeichnung eines stolzen Katers vor sich signalisierte er jeweils den Wechsel von Text zu Text, von Tier zu Tier, von Szene zu Szene und ließ gestisch und stimmlich die verschiedenen Charakter-Eigenschaften der Katzen erleben. Es war ein geistreich amüsanter Abend, der die Zuhörer nicht nur an ihre Erlebnisse mit den kleinen Schmeichlern, die immer beachtet sein wollen, aber durchaus auch ihren eigen Willen durchzusetzen versuchen, erinnerte, sondern auch selbst zum Erzählen eigener Erlebnisse bewegte. Diese Haltung förderte der Gast durch das Vorlesen einiger Episoden, die ein angeblich „unbekannter“ Autor einst im WK X unserer Stadt mit Katzen selbst erlebt und geschrieben hatte.
Damit brachte Uwe Jordan nicht nur das zu Gehör, was Mitbürger täglich in ihren Wohnungen erleben, beispielsweise die Eitelkeit der lieben Tierchen, deren Anhänglichkeit, ihr Bedürfnis nach Zärtlichkeit. Wenn sie krank sind, fordern sie das Mitleid der Mitbewohner heraus, sie sind uns eben – wieder Volksmund sagt – „ans Herz gewachsen“.
Die Prosa dieses zweiten Teils begeisterte ebenso wie die Lyrik T. S. Eliot‘s, und das nicht nur wegen der gleichen Sicht auf die beliebtesten Haustiere, auch wegen des eigenständigen, phantasievollen Fabulierens, das freundliche Blicke auf unsere Mitbürger und ihre Nähe zu den Haustieren. Wegen der Bescheidenheit des „unbekannten Dichters“, der unsere Stadt und deren Bewohner sehr gut kannte, drängten ihn seine Zuhörer weiterhin Geschichten zu schreiben, die Wärme und Vergnügen in unsere Stadt bringen. Alle gingen frohen Mutes nach Hause.

 

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