„Volker Braun gehört zu Hoyerswerda“


Dr. Wolfgang WessigDas Gespräch am Kamin am Donnerstag im Schloss leiteten Grüße von Volker Braun ein, die jener von der Verleihung des Kunstpreises der Stadt Dresden an seine Leser in unserer Stadt sandte. Der Dichter begann einst in Brigitte Reimanns Zirkel Schreibender Arbeiter zu schreiben.
Damit war die Brücke zu dem jüngsten seiner Werke „Die hellen Haufen" geschaffen, das Dr. Wolfgang Wessig dem großen Kreis seiner Hoyerswerdaer Verehrer vortrug. Die Handlung ist im Mannfelder Land angesiedelt und erzählt eine fiktive Geschichte von der Schließung der Salzbergwerke in den neunziger Jahren. Sie lebt von zahlreichen zeitgenössischen Bezügen, lässt Personen wirklichkeitsnah erstehen, schildert vergebliches Aufbegehren der dort Tätigen gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze und deren Unterliegen. Eine Revolution gab es nicht, keinen Aufstand wie im Bauernkrieg, doch deren Forderungen blichen denen der Kumpel gegenüber der Treuhand, bei beiden Ereignissen erfüllten sie sich nicht. „Wenn Hoffnung eine unmögliche Forderung ist, dann fordern wir das Unmögliche,“ wurde Judith Wappler zitiert und Ernst Blochs Satz: Wenn Hoffnung sich nicht erfüllt, muss von den Niederlagen berichtet werden, den Volker Braun als Motto seinem Buch voranstellte.
Diese Haltung bestimmte auch den anschließenden Gedankenaustausch. Die einen empfanden den gehörten Text ironisch, andere traurig, sie hätten ähnliches erlebt, sagten sie. Da wurde die poetische Kraft Brauns gelobt, und der Lesende für seine Auswahl, der aus dem Buch eine scheinbar in sich geschlossene Erzählung erstehen ließ. Die früheren Bücher - „Kipper Paul Bauch“, “Training des aufrechten Ganges“ „Flick von Lauchhammer“ . „Provokation für mich“ – wurden erinnert. Man war sich einig: Volker Braun verdiente nicht nur den Preis seiner Geburtsstadt, war nicht nur der würdigste Georg –Büchner- Preisträger, sondern “Volker Braun gehört zu Hoyerswerda“, wie der Literaturkenner, Dr. Wessig unter freudigem Beifall feststellte.
Mit freundlicher Genehmigung der Tageszeitung Lausitzer Rundschau

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