Sächsiche Zeitung
Literarische Lausitz ist einmalig
Gestern meldete die SZ den Bewilligungsbeschluss für das Hoyerswerdaer Projekt. Ideengeber Martin Schmidt gibt sich kämpferisch.
Herr Schmidt – vollkommene Freude können Sie bei der Botschaft des Kultur-Konvents „4000 Euro bewilligt“ eigentlich nicht empfinden. Beantragt waren ja etwa 6000 ...
Ich will nicht unzufrieden sein. Zwar betragen die Gesamtkosten des Projekts 32000 Euro, da waren selbst 6500 nicht „zu viel“ an Zuschuss. Aber wir werden den „Parabelring– Toleranz Oberlausitz“ genau so durchziehen wie das Brigitte-Reimann-Zeichen für Hoyerswerda, auch wenn da ein ganz großes Kreditinstitut der Region plötzlich meint, nicht dazu beitragen zu können – oder zu wollen.
Die Gegner des Parabelringes sprechen ihm den Nutzen ab.
Ja. Aber wer sind sie; warum tun sie das? Ich will nicht Eigennutz unterstellen, aber man könnte es meinen. Gewiss gibt es im Internet Material zu Lausitzer Schriftstellern – aber nicht in der vernetzten Weise, wie wir sie planen: Porträts, Textproben, Links, Querverweise, touristische Angebote an Originalstätten ... Die 90 Autoren, deren Wirken und Stätten wir jetzt „aufarbeiten“, sind ja noch nicht alle. In die literarisch fruchtbare Reformationszeit sind wir noch gar nicht vorgestoßen. Und zum Nutzen: Sabine Schubert (Ernst-Rietschel-Kulturring Pulsnitz) hat erklärt, dass man so auch Bildende Künstler und Bibliotheken mit vernetzen kann. In summa ein einmaliges touristisches Angebot.
Wer stützt den Parabelring noch?
Stadt und Kreis haben sich dazu bekannt. Kristin Dittmann (Jobcenter Bautzen) hat geholfen, dass wir für den Parabelring zwei Bürgerarbeitsstellen bekommen, deren „Inhaber“ heute (am 1.März, d.A.) in Hoyerswerda ihre Arbeit aufnehmen. Dafür einen Extra-Dank!
Warum ist gerade Hoyerswerda prädestiniert für dieses Projekt?
Es ist eine literarische Stadt. Wir haben, nicht zuletzt mit der Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte, einen Ort – und „Vorarbeiten“ geleistet, die unersetzlich sind.
Unser Gesprächspartner Martin Schmidt ist Vorsitzender des Hoyerswerdaer Kunstvereins.
Gespräch: Uwe Jordan