Auf den Spuren von Franziska und dem Lotosblumenmädchen

Zum zweiten Mal hatte der Kunstverein Hoyerswerda um Martin und Helene Schmidt einen Brigitte-Reimann-Wettbewerb für Jugendliche ausgelobt – Auseinandersetzung nicht so sehr mit der verewigten Schriftstellerin, sondern Annäherung des einst Geschriebenen mit dem Heute und Was-könnte-Sein in und für Hoyerswerda. Zum zweiten Mal hat Oberbürgermeister Stefan Skora die Schirmherrschaft übernommen.Zum zweitenMal haben viele Partner mitgezogen, so dasLausitz-Center und die Wohnungsgesellschaft. Zum ersten Mal, und das ist noch erfreulicher, haben sich alle Gymnasien und Mittelschulen der Stadt an diesem Wettbewerb beteiligt. Engel Aristide als Anreger.  Die Schüler waren aufgerufen, anhand einer Textpassage aus Brigitte Reimanns Romanen „DasMädchen auf der Lotosblume“ und „Franziska Linkerhand“ in einem von drei Themenkreisen von ganz persönlich bis gesellschafts-visionär Geschichten, Gedichte und Essays zu schreiben. Ein vierter Themenkreis war der Darstellenden Kunst zugeordnet, wobei der Engel Aristide,eine Friedhofsskulptur aus „Franzis-ka Linkerhand“, mit der Brigitte Reimann oft stumme Zwiesprache hält, die Inspiration für Bilder oder anderweitige Gestaltungen in verschiedenen Materialien abgab.  20 Texte und 39 bildnerische Arbeiten sind eingereicht worden, konnte Martin Schmidt resümieren.

{xtypo_quote}  Ich bereue wenig von dem, was ich getan habe, aber viel von dem, was ich gelassen habe. Brigitte Reimann, Autorin (21.07.1933-20.02.1973)  {/xtypo_quote}

Mit diesem halben Hundert Werken befassten sich die zwei Jurys – diesmal nicht gebildet aus Lehrern der teilnehmenden Schulen, sondern „außerhalbsche“ Fachleute.
In der Text-Jury finden sich Namen wie Inés Burdow, Roza Domascyna, Irmgard Weinhofen, Jana Arlt, Maria Reinhardt, Kristina Stella und Dr.Wolfgang Wessig; mit der Darstellenden Kunst befassten sich Bernd Gork, Thomas Reimann, Lothar Rericha, Lutz Jungrichter und Prof.Wolfram Hänsch. Vom 23. Juni bis 2. Juli werden die besten dieser Werke im Hoyerswerdaer Lausitz-Center am Lausitzer Platz gezeigt. Zur Eröffnung am 23. Juni wird der Schirmherr Stefan Skora um 15 Uhr die Preise für die besten Arbeiten übergeben. Außerdem, so Martin Schmidt, möchte man eine Broschüre veröffentlichen, die alle Werke vereint. Zudem ist ein Lese-Abend im Kaminzimmerdes Schlosses geplant. Gelesenwird aber auch schon bei der Ausstellungseröffnung im Lausitz-Center. Welches wohl der Gewinnertext sein wird? Die eingereichten Titel sind vielversprechend: „Einbruch im Museum“, „Die Dichterin im Tal der Dämonen“, „Der einsameSpielplatz“, um nur drei zu nennen. Auch die bildnerischen Werke, so der Eindruck des Schreibers bei einer Vorab-Besichtigung in der Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte, werden es mit ihren vielfältigsten Aristide-Deutungen von düster und erotisch über heiter bis futuristisch der Jury nicht leicht gemacht haben.
Flankiert wird diese Schau von einer Aktion der Thalia-Buchhandlung, die die zurzeit habbaren Bücher und Tagebücher Brigitte Reimanns anbietet. Der Wettbewerb wiederum „flankiert“ die Aktion „Hoyerswerda schafft sich ein Reimann-Zeichen“ – eine Backstein-Edelstahl-Skulptur für den künftigen Hoyerswerdaer Neustadt-Stadtpark, für die der Kunstverein derzeit Spenden sammelt, denn es soll kein Cent „öffentlichen Geldes“ dafür verwendet werden müssen. AllesNähere zu diesem Reimann- Zeichen einschließlich der Entwürfe von Thomas Reimann (nicht verwandt oder verschwägert mit Brigitte Reimann) findet sich auf der Website des Kunstvereins Hoyerswerda.
Das Spendenkonto des Kunstvereins (eine Spendenquittung wird auf Wunsch erstellt): Konto-Nummer 300 01 01 003 bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Bankleitzahl 850 50 300, Kennwort: „Reimannzeichen“.

Mit freundlicher Genehmigung aus: Hoyerswerdaer TAGEBLATT, Montag, der 14. Juni 2011, Seite 9. 

 

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