Bücher als Lebenshilfe - Renate Preuß liest

So viele Bücher hat Renate Preuß bereits veröffentlichtEin Tisch voller Bücher, dahinter die freundlich, unbefangen, locker erzählende Autorin derselben und ein aufmerksam, immer gespannter zuhörender Kreis fanden sich am Dienstag am Kamin im Schloss zusammen. Renate Preuß, Gast der Hoyerswerdaer Kunstvereins, Autorin aus Riesa, stellte in sanftem, geschmeidig anheimelnden Sächsisch, das keine harten Konsonanten kennt, aber lebensfroh und menschenfreundlich Ohren und Herzen erreicht, sich selbst und eine Text-Auswahl aus ihren 15 Büchern, die seit 1992 entstanden, vor.
Die ausgebildete Bibliothekarin begegnete Jahrzehnte in der Bibliothek des Krankenhauses vielen Menschen, die mit ihren Leiden allein waren, die Gesprächspartner suchten, sich gern zum Lesen anregen ließen oder eigene Geschichten erzählen wollten. Ihre Bücher leben von Begegnungen. So erzählen sich gegenseitig sechs Frauen bei der Kur in landschaftlich schöner Gegend, wo keine „Kurschatten“ sichtbar werden, auch wenn ihr Buch so heißt, reihum heitere und ernste Erlebnisse aus Familie oder Freundeskreis. Nachdenkliches mischt sich mit Heiterem, nicht Krankheit sondern Lebensgestaltung wurde Mittelpunkt. Geht es bei der Kur weitgehend fröhlich zu, wenn auch mit manch einfühlsamen Beobachtungen von Zeitgenossen, so berichtet das Tagebuch der Jahre 1990-1992 „Tagträume und Nachtgedanken“ ernst, betroffen aus unmittelbarem Erleben jener Jahre. Die Unruhe unter den Kollegen, die Unsicherheit im Hinblick auf die Zukunft wird wieder sichtbar. Von menschlichen Enttäuschungen war zu hören und von Versuchen, sich notwendigen Umstellungen zu widersetzen. Das aufeinander Zugehen der Deutschen in Ost und West mit fröhlichen Entdeckungen und mit manchem Missverständnis wird geschildert. Renate Preuß fragt am Ende des Buches „Wie lange wird es dauern, bis wir für das Renate Preuß, links, empfiehlt für jeden das Passende.Auge, die Sinne wahrnehmbar, nicht mehr auf Anhieb erkennen werden, ob wir uns im Osten oder im Westen unseres Vaterlandes befinden? Für Auge und Sinne wird es nicht mehr lange dauern. Aber was wird mit der Seele unseres Volkes?“ Ihre Bücher sieht die Schriftstellerin auch dabei als Lebenshilfe, Besondere Zuneigung wecken die Geschichten von den Katzen der Autorin, die ihr beinahe den Titel „Katzen-Schriftstellerin“ eingebrachten. Tierliebe weckt Sympathie, das bewiesen diese liebevoll einfühlsamen Texte in schönster Weise. Renate Preuß nennt als Anliegen ihren Bücher „Ist es nicht so, daß die Suche nach dem Sinn des Lebens die eigentliche Triebkraft unseres Lebens darstellt?“ Damit fand sie rege Zustimmung bei ihren Zuhörern, die aufgeschlossen und freudig mit Büchern der Autorin nach Hause gingen. Gesprächspartner, die sich bisher nicht kannten, hatten zueinander gefunden, sie werden das Gespräch fortsetzen.

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