Der Verantwortung stellen

Landrat Michael Harig

Zu seinem jüngsten Stadtgespräch begrüßte der Hoyerswerdaer Kunstverein am Donnerstag den Bautzener Landrat Michael Harig. Die Begegnung erfüllte beide Erwartungen. Es war zwei Stunden lang ein intensiver, offener, Ideen austauschender Dialog, bestimmt von intensivem Zuhören der Partner, von Fragen, Prüfen von Einwänden, von inhaltlich orientierter Partnerschaft, fern jeglichen Amtdünkels, aller Besserwisserei, von Belehrung. Der Gast verzichtete bei seinem Vortrag nicht nur auf technische Präsentation von Tabellen, Karten, Zahlen, sondern auch auf ein Manuskript. Er sprach völlig frei, mit bewundernswerter Detailkenntnis vom Kreis Bautzen mit seinen unzähligen landschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und geschichtlich entstandenen Eigenheiten. Er nannte gegenwärtige und zukünftige, bereits bewältigte und noch zu lösende Aufgaben. Seine Darstellung war erfreulich persönlich gehalten, er flocht eigene Erinnerungen, Erlebnisse, Begegnungen einflocht – Episoden, wie er sagte –, um Details zu vermitteln und ohne sich in diese zu verlieren, und nahm damit seine Gesprächspartner in sein Nachdenken über Wege zur Gemeinsamkeit mit hinein, denen der Abend gewidmet war
Michael Harig beschrieb die Städte des Kreises, die unterschiedlichen Anforderungen, die vor ihnen stehen, hob weder die einenMichael Harig zum Stadtgespräch in Hoyerswerda hervor, noch kritisierte er andere, kam aber immer wieder auf Hoyerswerda zurück. Dies „Herz“ oder die „Hauptstadt des Lausitzer Seenlandes“ – wie manche sagen - muss sich gegenwärtig und auch zukünftig der Verantwortung für die Entwicklung des Nordkreises stellen. Die Stadt besitzt dafür allein die Voraussetzungen mit seinen Gymnasien und Mittelschulen , mit dem Seenland Klinikum, der Lausitzhalle, dem Zoo, den Kultureinrichtungen, Handels- und Gewebeeinrichtungen, mit gut ausgebildeten Fachleuten des Bergbaus, der Energiewirtschaft, der Bauwesens und vieler anderer Wirtschafts- und Wissenschaftsbereiche. Stadt, ländlicher Raum und die beiden südbrandenburgischen Kreise müssen zusammenrücken, zumal der Industriestandport Schwarze Pumpe weiter entfaltet würde. Dies fordere die Stadt Hoyerswerda als Siedlungsraum wie einst vor fünfzig Jahren. . 
Die Anregungen flossen in lebhafte, intensive, sachliche, freundliche Diskussion ein. Es gilt Jung und Alt zu ermutigen, zu lernen, die zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten, die demnächst angeboten werden und neu entstehen, zu nutzen, Phantasie einzusetzen, um die Zukunft zu gestalten. Mut zu Veränderungen wäre notwendig, aber auch erfolgreich. Die Seenland-Messe sei dafür ein gut platziertes, interessantes Angebot über den Kreis hinaus. Der Zubringer zur Autobahn müsse gemeinsam mit Bundestags-, Landtagsabgeordneten, Bundes- und Landesregierung durchgesetzt werden. Ohne sie könne auch das Lausitzer Seenland nur begrenzt seine Möglichkeiten entfalten. „Wir brauchen gute Argumente, die müssen wir uns gemeinsam erarbeiten und dann auch miteinander vertreten“, war ein Fazit des Gesprächs, dem weitere folgen werden.



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