Michael G. Fritz stellt unter dem Motto „La vita è bella“, das Leben ist schön, literarische Miniaturen über Venedig beim Kunstverein Hoyerswerda vor.

Michael G. Fritz in Hoyerswerda

Wenn man im Internet mit Google nach dem Stichwort Venedig sucht, findet man mehr als 6 Millionen Einträge. Da erscheint es doch absurd, dass einer auf die Idee kommt, noch eine weitere Aussage über diese Stadt hinzuzufügen. Aber vielleicht ist das gar nicht so abwegig?

Michael G. Fritz lebt als freischaffender Schriftsteller in Dresden und Berlin. Zwei Monate lang war er Stipendiat am Deutschen Studienzentrum in Venedig. Eigentlich war er gekommen, um, wie das so üblich ist, in Ruhe einen neuen Roman zu beginnen. Doch als er Venedig erlebt und begreift, legt er den Roman beiseite und spürt dem Leben dieser Stadt nach, dem Leben in La Serenissima, der heitersten und schönsten unter den Städten dieser Welt. Seine Texte lesen sich wie Gedichte, mit einem lieblichen Sound untermalt, der immerzu wiederholt, das Leben ist schön, in italienischer Sprache natürlich, la vita è bella, was ohnehin schon wie Musik klingt.

Zu hören in den Worten von Michael G. Fritz sind die unzähligen Glocken der Stadt genau so wie der Gesang von alten und neuen Schlagern oder wenn Antonio Vivaldi die Stadt im Rhythmus der Töne verzaubert. Zu riechen sind der Smok der Stadt und ihre Kanäle, zu fühlen Sonne und Schatten in der engen Gasse, der Calle, zu schmecken die Vielfalt der Meeresfrüchte und der Wein, zu sehen der überwältigende Anblick der schneebedeckten Alpen nach einem reinigenden Gewitter, alles unter dem Himmel der Blauen Lagune. Nicht zu vergessen sind die Frauen und Mütter, die nach ganz eigenen Regeln lachen und schimpfen, Kinder erziehen, flirten und Männer mögen, venezianische Männer in weißen Hemden und mit schmalen Hüften.

Das Leben ist einfach schön und schön ist es für einen wie Michael G. Fritz, dass die Venezianer die Deutschen mögen, dass er hier willkommen ist. Und so entstehen viele heitere Miniaturen dieser Stadt, in denen ab zu auch Erinnerungen an die Mark Brandenburg wach werden, nicht wehmütig, sondern eher ängstlich darüber, man könnte in Venedig alles übrige Leben vergessen. So entsteht ein heiteres kleines Buch mit Bildern der Irene Daum von der Stadt Padua, der geistigen Verwandten der Stadt Venedig. Geistige Berühmtheiten lassen sich übrigens in dieser Region zu Hauf finden und noch mehr berühmte Deutsche, die diese Gegend bereist und besungen haben.Und so ist es nicht verwunderlich, dass Michael G. Fritz diesen Lobgesang weiter trägt und zweifelnd überlegt: Wir tun so, als ginge das Leben immer so weiter, ohne Ende. Ja, ist es denn nicht so? entgegnet die Signora.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.