Zwei Referenten, Dr. Hardo Kendscheck aus Leipzig, und der französische Werbefachmann Nikolas Boutin, sprachen zu Leitbild und Marketing-Konzept.

Dr. Hardo Kendscheck und Nikolas Boutin

Das Hoyerswerdaer Stadtgespräch, eine Initiative dreier Vereine, füllte mit dem Thema „Womit lockt Hoyerswerda?“ zum zweiten Mal den großen Saal des Schlosses und regte eine lebhafte Diskussion an.
„Hoyerswerda besitzt sehr viel Potenziale, die innen nicht genug wahrgenommen und nach außen nicht genug Image fördernd genutzt werden“, kennzeichnete Dr. H. Kendschek die Ausgangssituation. Kultur, Technik, Bildung verlangten eine neue Kommunikationsstrategie der Stadt.
trug dann konzentriert, bildhaft Weg und gegenwärtige Ergebnisse seiner Arbeit vor. Bei seiner Ankunft in Görlitz vor 19 Jahren bis zum Beginn seiner Arbeit vor zwei Jahren habe er fast nichts von Hoyerswerda - außer Vorurteile und Klischees - gehört. Gespräche mit Einwohnern, mit Mitgliedern von Vereinen und aus der Verwaltung hätten dieses Bild völlig gewandelt. Es gälte daher, durch Kenntnis der Angebote der Stadt die Fehleinschätzungen zu überwinden. Die vielfältigen Angebote seien auf wichtige zu konzentrieren, die er unter den Begriffen „Kunst und Technik2 zusammenfasste. Ein solcher roter Faden sei erforderlich. Jedes Jahr eine neue Wichtung vorzunehmen, sei kontraproduktiv, so der Werbefachmann, der die fehlgeschlagene Bewerbung von Görlitz als Kulturhauptstadt begleitet hatte.
Ein Marketing-Konzept ziele darauf, neue Bürger, mehr Touristen, neue Unternehmer für die Stadt zu gewinnen, mit weniger Geld mehr zu erreichen. Auf den vier Gebieten: Bildung und Wirtschaft; Kultur und Kunst; Persönlichkeiten und Institutionen und Projekte sah er bisher ungenügend genutzte Möglichkeiten. Er nannte Konrad Zuse, Brigitte Reimann, Jürgen von Woyski, den Zoo, den Eigenbetrieb Kultur und Bildung, das Projekt Visuelle Lausitz u.a. Sie und andere sollen bei einem Workshop am 1.Oktober im Karstadt Kaufhaus ideenreich, vielfältig und fröhlich für die Bürger und mit ihnen erlebbar gemacht werden.
Die anschließende lebhafte Diskussion, an der sich jung und alt, seit langem engagierte Mitgestalter in Wissenschaft, Technik, Medizin und Gewerbe und neue Gäste beteiligten, ergänzte die gedrängte Darstellung. Es wurde auf die von der Fachhochschule Lausitz und dem K.Zuse-Forum seit drei Jahren erfolgreich mit Schülern gestalteten K.- Zuse-Seminare hingewiesen. Mehrfach angemahnt wurde die Bedeutung des Seenlandes, die anregende Wechselwirkung von Stadt und Umland, welche der Referent nicht einbezogen hatte, wie auch der Zuzug von Auszubildenden an der Krankenhausschule, der bereits 30% jeden neuen Jahrgangs beträgt, und andere wirksame Wachstumsfaktoren. Der Gedankenaustausch war offen, freundlich, weckte neue Ideen, ging anschließende in zahlreiche lange Gruppengespräche über. Nach ausführlicher Diskussion hatte Hoyerswerda zum Gespräch miteinander gefunden. Wie anders sollte ein Leitbild und das der Zukunft wirksamer nach außen getragen, leidenschaftlicher vertreten werden, als durch die Bürger selbst? „Verwaltung schafft und gestaltet keine Zukunft“. „Es geht auch nicht darum, nach altem Muster Kombinate zu bilden, in denen nicht zusammen passende Dinge hergestellt werden“, ergänzten Zuhörer mit traurigen DDR-Erfahrungen. Jeder Verein solle seiner, jede Initiative ihre Liebe folgen, mit Partnern Gedanken austauschen und möglichst vieles gemeinsam gestalten. Diese Veranstaltung machte in der Hinsicht nicht nur ihrem Namen alle Ehre, sondern beweise auch, dass gerade Begegnungen mit Bürger, mit den von ihnen in die Verantwortung Gewählten und mit Fachleuten notwendig sind. Hoyerswerda besitzt eigene gute Denk- und Verhaltensweisen, diese müssen wieder zum Tragen kommen. Kein Prophet schafft die Zukunft der Stadt. Die Partner bereiten das dritte Stadtgespräch vor.

 



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