Dr. Hardo Kendschek

Zwei Vereine – der Hoyerswerdaer Kunstverein und das Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen – hatten eingeladen.
Es kamen Vertreter von mehr als zehn Partnern und Bürgerinitiativen, Oberbürgermeister Stefan Skora, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, ehemalige und aktive Stadträte kamen am Donnerstag ins Schloss, das Leitbild „Laboratorium Hoyerswerda“ zu beraten. Dr. Hardo Kendschek aus Leipzig stellte den Arbeitsstand für ein neues Leitbild der Stadt vor. Hoyerswerda präsentiere sich als kreative, tolerante Stadt, die ein aktiver Motor der Entwicklung in der Oberlausitz sein kann, war seine Erkenntnis. Aus der Begeisterung für den Aufbau müsse jetzt eine solche für den Umbau der Stadt werden, ein „Laboratorium für den Wandel“ anderer Städte. Damit sei nicht unruhiges Suchen oder Probieren gemeint, sondern zielstrebige, sichtbare Antworten auf Fragen: „wo kommen wir her, wo stehen, wir, wohin gehen wir?“ Mitglieder von Stadtzukunft, Altstadtinitiative, Traditionsverein Schwarze Pumpe, KUFA und Braugasse hatten dafür konkrete Vorschläge bereit. Im nächsten Jahr wird Hoyerswerda und dem Industriestandort Schwarze Pumpe im zentralen Museum für Deutsche Geschichte in Bonn mit aktiver Hilfe des hiesigen Traditionsvereins eine ständige umfassende Ausstellung eingeräumt, denn Kombinat und Stadt seien ein einmaliges und das wichtigste Beispiel des Aufbaus nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland.

Hoyerswerda sei nicht nur das Zentrum des entstehenden Lausitzer Seenlandes, sondern eine Stadt aller Generationen und ein stabiler Standort für Bildung und Kultur, wenn man allein schon die 440 Vereine betrachtet. Diese Zahl aktiver Mitgestalter könne keine andere Stadt dieser Größe aufweisen. Da war sowohl von Konrad Zuse zu hören, wie auch von Brigitte Reimann und Gerhard Gundermann – auf deren Spuren junge Leute sich Spaziergänge durch die Stadt wünschten. Die in der Stadt von anderen Vereinen für die ersteren beiden Botschafter der Stadt bereits geschaffenen Wegführer erhielten sie sofort geschenkt. Aus Frage und Antwort wurde Anregung zum Nachdenken und Handeln: Da fanden sich Gesprächspartner für die weitere Ausarbeitung des Leitbildes, die Aktiven von Stadtzukunft fühlten sich ebenso mit ihren Anregungen aufgenommen wie Partner, die einst das Kombinat aufbauten und jene, die es in den heutigen Industriestandort überführten. Die Organisatoren, KUFA und Kulturbund, Zoo und Lausitzhalle, Musikfesttage und Sportvereine fanden sich an diesem Abend im Dialog. In Hoyerswerda beteiligen sich die meisten Kinder und Jugendliche am Sport im Freistaat Sachsen.
Die positive Entwicklung der Lausitzer Seenland-Tourismus-Information wurde hervorgehoben mit dem Wunsch, Hinweisschilder auf dieses Gäste-Zentrum für Stadt und Region besser sichtbar anzubringen.
In Bildung und Kultur sei Hoyerswerda ein starker Partner, erklärte Dr. Hardo Kendschek angesichts seiner engen Zusammenarbeit mit zahlreichen deutschen Städten. Dieses öffentliche Gespräch bewies nicht nur das Interesse alter und neuer Bürger, sondern deren Bereitschaft zu aktivem Mitgestalten. Hoyerswerda, das Bindeglied zwischen Ober- und Niederlausitz, zwischen Heide-und Teich-Gebiet, dem Lausitzer Seenland und den Pückler-Parks, zwischen Bautzen, Dresden, Cottbus, Berlin habe zahlreiche Alleinstellungsmerkmale und Zukunftschancen –auch und besonders für junge Leute. Man darf die Stadt nicht klein reden, war übereinstimmender Tenor. Ihre Bürger können auf sie stolz sein. Dieses offene, freundliche Gespräch schenkte nicht nur zahlreiche neue Kenntnisse, sondern es ermutigte zu gemeinsamem Handeln. Alle Anwesenden einigten sich, diesen Dialog fortzusetzen, wenn das Leitbild weitere Konturen zeige.

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