Das Jahr 2009 im Rückblick und ein Ausblick auf das Jahr 2010

Jahreshauptversammlung im schloss

Wenn ein Jahr endet, wandern die Gedanken zurück: was schenkten uns die 365 Tage, wem begegneten wir, was tragen wir weiter? Auf diese Weise zeichnen Einzelne wie Gemeinschaften ihren weiteren Weg.
Der Hoyerswerdaer Kunstverein nutzte das Jahr 2009 intensiv: Mehr als 75 Veranstaltungen führten Mitglieder, Freunde, Partner zu Vorträgen, Diskussionen, Ausstellungsbesuchen, Theateraufführungen, bei Reisen zusammen. Die Mitglieder frönten neben dem gemeinschaftlichen Entdecken von Neuem vor allem auch dem Vergnügen, anderen Zeitgenossen unsere Stadt nahe zu bringen und um sie mit deren Augen sehen zu lernen.
Dem dienten fünfzehn Spaziergänge durch Hoyerswerda auf den Spuren und mit Texten Brigitte Reimanns, an denen Gäste aus Kanada, Holland, aus München, Frankfurt, Hamburg, Berlin und aus anderen Orten teilnehmen. Schüler, junge Leute und gestandene Wissenschaftler bestätigten, dass sie nicht nur eine bedeutende und mutige Schriftstellerin kennen lernten, sondern auch einen neuen, positiven Eindruck von Hoyerswerda und seiner Geschichte erhielten, wie Dr. Klaus Rupprecht, Direktor des Zentrum für Europäische und Deutsche Studien der York-Universität Toronto, formulierte: “Ich war beeindruckt von den Menschen, die ich getroffen habe, und von ihrer Leistung beim Aufbau dieser Stadt aus dem Nichts. Die Lektüre der beiden Bücher von Brigitte Reimann und der Besuch der Gedenkstätte haben mein Verständnis der Geschichte Hoyerswerdas noch zusätzlich vertieft… Ich hoffe auf ein gelegentliches Wiedersehen in Hoy.“
Die Uraufführung der Oper „Linkerhand“, zu der der Kunstverein ein Begleitprogramm für Komponist Moritz Eggert, Librettistin Andrea Heuser und die Ehrengäste der Stadt gestaltete, zog mehrere hundert Gäste nach Hoyerswerda. Die Kunstfreunde erhielten bei Exkursionen zur Surrealisten-Ausstellung in Berlin, bei Paula Modersohn-Becker in Worpswede, im Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven, bei Künstlern der Lausitz in Schwarzheide, Karl Blechen in Branitz und beim Bildhauer-Wokshop in Nebelschütz neue Anregungen.
Der Verein lud regelmäßig zu öffentlichen Vorträgen ins Schloss ein, zu Kunst der Alten Holländer, über die Schätze der Sammlung Berggruen, über jüdische Kunst und die Zittauer Wunderkammer und ließ auch das die künstlerischen Arbeiten seiner Mitglieder mehrfach betrachten.
Lesungen und Gespräche zu den Büchern von Christa Wolf, Uwe Johnson, Gottfried Keller, Franz Kafka, Herrmann Hesse ergänzten 2009 Begegnungen mit den Schriftstellern Volker Braun, Ines Geipel, Freya Klier, Stefan Krawczik, Reiner Kunze, Erich Loest, Ulrich Schacht. Philosophie des 20. Jahrhunderts stellte Dr. S. Foelz vor. Fürst Pückler entführte in die Schweiz, Maximilian Woloschin auf die Krim, Fasil Iskander in den Kaukasus, mit den Freunden aus Holland erkundeten wir das Emsland, besuchten Joachim Ringelnatz in Cuxhaven, Johann Heinrich Voß in Otterndorf und mit Thomas Gröbe Sibirien.
Michael Hamburger erzählte von seinem Vater Rudolf Hamburger, der mit Professor Richard Paulick die Neustadt baute. Professor Ed Taverne ermutigte, dieses erste Beispiel industriellen Wohnungsbaus als einmalige Chance offensiver zu nutzen. Mitarbeiter jener ersten Bauleute bestaunten als Gäste des Kunstvereins wie schön „ihre“ Stadt heute sei. Dieser Blick auf uns und die Welt wird das Programm des Freundeskreises Kunst und Literatur auch im nächsten Jahr prägen.

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