Dietmar SeitzDietmar Seitz, Bautzen, stellt beim Kunstverein Hoyerswerda eigene Texte vor unter dem Titel: Auch Kriminalbeamte waren Lausbuben

Neugierde und Phantasie prägen von Alters her ganz entscheidend das Leben der Menschen. Eine Fülle davon lebt in jedem Kind und sollte nach der Meinung von Dietmar Seitz möglichst bis ins Alter erhalten bleiben. Aufgewachsen in der Oberlausitz, sieht er sich selbst in seiner Kindheit als Nachfolger eines gewissen „Alfons Zitterbacke“, einer Kultfigur des Kinderbuchautors Gerhard Holtz-Baumert. 
Wie auch Alfons Zitterbacke durch das Unverständnis der Erwachsenen immer wieder in die größten Schwierigkeiten gerät und dafür bestraft wird, bleibt die Strafe auch bei Dietmar Seitz nicht aus. Alle seine gewollten und ungewollten Streiche enden im Schlafzimmer unter der Hand des Vaters, wobei Dietmar regelmäßig vorher das Fenster selbst schließen muss. Väter folgen einem uralten Ritual, Strafe muss sein.
Doch vorher erfährt der Zuhörer wichtige Dinge über das Leben des Dietmar Seitz vom sechsten bis zum elften Lebensjahr. Man leidet förmlich mit, wenn Dietmar als Vorschulkind mit einem Schreiben aus Mutters Kästchen bei den Nachbarn Unterschriften sammelt, weil das große Kinder ja auch tun und sich diese Schreiben als Liebesbrief des Vaters an die Mutter entpuppt, ebenso bleibt Dietmar der unverstandene Held, wenn er seinem drei Monate alten Cousin Frank die große weite Welt erklärt und auf großer Fahrt der Kinderwagen umkippt.

Auf große Fahrt, und zwar in den Weltraum wollten sich Dietmar und Norman begeben, als sie ihre „Seifenkiste“ an das Karussell als bemannte Rakete befestigten, das Fliegen im freien Fall allerdings war so schmerzhaft, dass das Schlafzimmer dagegen eine Wohltat gewesen wäre. Nicht fehlen durften auch die erste und die zweite Liebe, leider waren die Mädchen zickig und der verschmähte Liebesbrief geriet später der Mutter in die Hände und damit auch dem Vater. 
Neugierde treibt zum Ausprobieren des Luftgewehrs von Onkel Horst in Omas guter Stube und reicher Phantasie bedarf es, Klassenarbeiten zu umgehen, alles vorgetragen von einem beinahe Profi, denn nebenbei spielt Dietmar Seitz auch noch Theater.
Den Zuhörern hat es gefallen und man wünscht allen Straftätern dieser Welt, einem Kommissar wie Dietmar Seitz zu begegnen, der im Straffälligen auch noch immer das Kind sehen kann.

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